- Salvinis Social-Media-Chef hat Probleme mit der Polizei.
- Gegen ihn wird wegen Drogenhandels ermittelt, wie die Staatsanwaltschaft Verona mitteilte.
- In Italien stehen Kommunalwahlen an.
In Italien wird gegen den Social-Media-Chef des Vorsitzenden der rechten Lega-Partei, Matteo Salvini, wegen Drogenhandel ermittelt. Das teilte die Staatsanwaltschaft Verona am Montag laut Nachrichtenagentur Ansa mit. Zuvor hatte die Zeitung "La Repubblica" den Fall öffentlich gemacht.
Luca Morisi hatte sich vor einigen Tagen "aus familiären Gründen" aus dem Wahlkampf Salvinis für die Kommunalwahlen zurückgezogen. Er war der Chef des Social-Media-Teams, das "Die Bestie" genannt wurde, weil es seit Jahren extrem aggressiv und teils schamlos im Internet und auf den sozialen Plattformen gegen politische Gegner austeilt.
Die Erfolge von Salvini und dessen rechter Lega gründen auf diese Art der Kommunikation. "Wenn ein Freund einen Fehler macht", schrieb Salvini via Facebook an Morisi, "dann bist du erstmal böse auf ihn, und wie. Aber danach reichst du ihm die Hand und hilfst ihm wieder auf die Beine. (...) Auf mich kannst du immer zählen. Immer."
Anstehende Kommunalwahlen in Italien
Laut "Repubblica" sind die Carabinieri auf den 48-Jährigen aufmerksam geworden, nachdem drei junge Männer bei einer Verkehrskontrolle erzählt hatten, von Morisi Drogen gekauft zu haben. "Ich habe keine Straftat begangen", teilte der Beschuldigte mit. "Ich bin aber tief gefallen." Er bat Salvini, die Lega und seine Familie um Verzeihung.
Für Salvini kommen die Enthüllungen zu einem schlechten Zeitpunkt, stehen doch am nächsten Sonntag Kommunalwahlen in Italien an, etwa in den Großstädten Rom, Mailand, Turin und Neapel. Die Lega war bei Umfragen zuletzt nicht mehr stärkste Kraft unter den Rechtsparteien. © dpa
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.