Aus der EU kommt deutliche Kritik an der Tötung des politischen Anführers der islamistischen Hamas, Ismail Hanija. Ein Sprecher des EU-Außenbeauftragten Josep Borrell sagte, die EU lehne Hinrichtungen ohne Gerichtsverfahren grundsätzlich ab und unterstütze die Rechtsstaatlichkeit.

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Daran ändert nach seiner Darstellung auch nichts, dass der Staatsanwalt am Internationalen Strafgerichtshof gegen Hanija einen Haftbefehl wegen verschiedener Kriegsverbrechen beantragt hatte und die Hamas von der EU als Terrororganisation eingestuft wird.

"Im Kontext der sich entwickelnden Situation wiederholen wir den Aufruf der Europäischen Union an alle Parteien, maximale Zurückhaltung zu üben und jegliche weitere Eskalation zu vermeiden, da kein Land und keine Nation von einer weiteren Eskalation im Nahen Osten und in der weiteren Region profitieren kann", sagte der Sprecher.

Hanija war in der Nacht zum Mittwoch in der iranischen Hauptstadt Teheran Opfer eines Anschlags aus der Luft geworden. Hamas und der Iran beschuldigen ihren Erzfeind Israel, dafür verantwortlich zu sein. Israel hat auf die Vorwürfe bislang nicht offiziell reagiert.

Was genau zu Hanijas Tod führte, ist immer noch unklar. Experten sprechen von entweder einem Luft- oder einem Raketenangriff. Ort des Anschlags war eine "spezielle Residenz" in Nordteheran - angeblich im Palast des ehemaligen persischen Schahs –, die normalerweise immer streng bewacht ist. Hanija war zu einem Besuch in Teheran gewesen, um der Vereidigung des neuen iranischen Präsidenten Massud Peseschkian beizuwohnen.  © dpa

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