Die Europäische Union hat Aserbaidschan aufgerufen, UN-Beobachter in die Unruheregion Bergkarabach zu lassen. Die Mission müsse in den kommenden Tagen erfolgen, erklärte ein Sprecher der EU-Kommission am Freitag in Brüssel.
Als Folge des aserbaidschanischen Militäreinsatzes vor anderthalb Wochen sei "ein Massenexodus von Armeniern aus Bergkarabach im Gang". Die Menschen bräuchten dringend humanitäre Hilfe.
Armenien hatte Aserbaidschan zuvor eine "ethnische Säuberung" vorgeworfen. Für Sonntag haben armenische Gruppierungen aus vielen europäischen Ländern in Brüssel zu einer Demonstration gegen das Vorgehen Aserbaidschans aufgerufen.
Nach der Niederlage der pro-armenischen Kräfte gegen Aserbaidschan hatte die Führung von Bergkarabach am Donnerstag die Auflösung der selbsternannten Republik verkündet. In den vergangenen Tagen haben bereits zehntausende Menschen die Region Richtung Armenien verlassen.
Bergkarabach gehört völkerrechtlich zu Aserbaidschan, es lebten dort bisher aber überwiegend ethnische Armenier. Die Region hatte sich 1991 nach einem Referendum für unabhängig erklärt. Dieses wurde international nicht anerkannt und von der aserbaidschanischen Minderheit boykottiert. © AFP
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.