Die Diskussionen um ihre Doktorarbeit sind wieder lauter geworden - nun zieht Franziska Giffey Konsequenzen. Die Bundesfamilienministerin will ihren Doktortitel nicht mehr führen.
Bundesfamilienministerin
Am Freitag der vergangenen Woche hatte das Präsidium der Freien Universität Berlin mitgeteilt, die Rüge im Zusammenhang mit dem Prüfverfahren zu Giffeys Doktorarbeit nach einem neuen Gutachten aufzuheben.
Daraus ergebe sich, dass eine Rüge nur in einem minderschweren Fall zulässig sei. Das aber sei im Schlussbericht des Prüfungsgremiums 2019 zu Plagiatsvorwürfen in Giffeys Dissertation aus dem Jahr 2010 nicht dargelegt worden. Deshalb müsse noch einmal geprüft werden.
Giffey bleibt bei Kandidatur für Berliner SPD-Landesvorsitz
Trotz des Ärgers um ihren Doktortitel will Giffey weiterhin für den Berliner SPD-Vorsitz kandidieren. "Ich kandidiere beim digitalen Parteitag am 27. November für den Landesvorsitz der Berliner SPD und freue mich darauf, im nächsten Jahr gemeinsam mit den Berliner Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten einen engagierten Wahlkampf zu führen", teilte Giffey mit.
"Ich bin nicht gewillt, meine Dissertation und das damit verbundene nun neu aufgerollte Verfahren weiter zum Gegenstand politischer Auseinandersetzungen zu machen", schrieb sie weiter. Sie werde den 2010 an sie verliehenen Titel 'Dr. rer. pol.' nicht mehr führen, um "weiteren Schaden von meiner Familie, meiner politischen Arbeit und meiner Partei abzuwenden".
Giffey schrieb: "Wer ich bin und was ich kann, ist nicht abhängig von diesem Titel. Was mich als Mensch ausmacht, liegt nicht in diesem akademischen Grad begründet." (jwo/dpa) © dpa
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