Friedrich Merz plant seine Rückkehr in die Politik. Seit seinem Rückzug aus selbiger vor fast zehn Jahren war er als Anwalt und für diverse Unternehmen tätig. Unter anderem als Aufsichtsratschef der deutschen Abteilung von Blackrock, der weltweit größten Fondsgesellschaft. Was diese Firma macht und wie einflussreich sie ist, zeigen wir in einem kurzen Porträt.

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Blackrock wurde vor 30 Jahren von einer achtköpfigen Gruppe um den aktuellen Firmenchef Laurence D. Fink gegründet. Die Firma verdient ihr Geld damit, dass sie die Vermögen ihrer Kunden verwaltet, sie also möglichst gewinnbringend investiert - vor allem in Aktien.

Mit einem verwalteten Vermögen von rund 6.317 Milliarden US-Dollar (rund 5.559 Milliarden Euro) ist Blackrock die nach eigenen Angaben weltweit größte Fondsgesellschaft. Bei ihr arbeiten rund 13.500 Menschen.

Seit der Gründung im Jahr 1988 ist das Unternehmen kontinuierlich gewachsen und hat in den 2000er Jahren unter anderem mit den Investment-Management-Sparten von Merrill Lynch und Barclays fusioniert.

Zu Blackrocks Kunden zählen nach eigenen Angaben unter anderem Pensionskassen, Regierungen, Versicherungen, Unternehmen, Banken, Staatsfonds, Investmentfonds und Privatpersonen. Das Unternehmen hat eine eigene Software namens "Aladdin" entwickelt, die die Risiken von Investments berechnet.

Anteile an vielen deutschen Firmen

Über seine Investments hat Blackrock Anteile an vielen Firmen, auch in Deutschland. Das Journalistenteam "Investigate Europe" hat dazu recherchiert und die entsprechenden Daten veröffentlicht. Demnach hat die Firma zum Teil erhebliche Anteile an vielen DAX-Konzernen, unter anderem an Bayer, der Allianz, an Siemens, BASF und SAP.

Mit solchen Beteiligungen gehen auch Rechte einher - je größer der Anteil, desto größer ist das Mitsprache- und Mitbestimmungsrecht. Zwar nimmt Blackrock die Rechte eines Aktionärs oder sogar Eigentümers nur in Vertretung seiner Kunden wahr, wie der damalige Deutschland-Chef Christian Staub in einem Interview sagte. Allerdings sei Blackrock "der Überzeugung, dass es im Sinne unserer Kunden ist, Einfluss auf die Firmen auszuüben, an denen wir beteiligt sind".

Blackrock ist darüber hinaus als Berater tätig, unter anderem beraten sie (oder haben in der Vergangenheit beraten): die Versicherung AIG, die griechische Zentralbank und die UBS, eine große Schweizer Bank.

Einblicke in die Verkäufe von Notenbanken

Einiges an der Arbeit von Blackrock wird von Kritikern skeptisch gesehen, etwa dass die Firma Einblick in die Verkäufe von Notenbanken rund um den Globus erhalte, zugleich aber selber weltweit investiert und anlegt, wie es in einem Deutschlandfunk-Beitrag heißt.

Oder dass sie über Menschen wie Friedrich Merz mit seinen vielfältigen Kontakten aus seiner Zeit als führender CDU-Mann engen Kontakt zur Politik sucht, um auch auf diesem Wege möglicherweise Einfluss auf Entscheidungen, die die eigene Branche betreffen, auszuüben.

Merz hat angekündigt, alle Aktivitäten in der freien Wirtschaft niederzulegen, sollte er zum neuen CDU-Vorsitzenden gewählt werden. Wenn er scheitern sollte, kann er zumindest zu Blackrock nicht zurück, wie ein Insider dem Nachrichtenmagazin "Spiegel" sagte: Die Firma will sich in dem Fall von ihm trennen.

Verwendete Quellen:

  • Deutschlandfunk.de: Wo arbeitet Friedrich Merz?
  • Süddeutsche.de: Blackrock, die unbekannte Finanzmacht
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