Angesichts drohender Verluste bei der Europawahl hat die Grüne Jugend eine Kurskorrektur der Ampel-Regierung und der Grünen angemahnt.

Mehr aktuelle News

"Es kann nicht sein, dass eine winzige Minderheit auf Milliardenvermögen sitzt, während viele Kinder nicht mal ein warmes Mittagessen auf dem Tisch haben", sagte Grüne-Jugend-Bundessprecherin Svenja Appuhn der "Süddeutschen Zeitung" vom Freitag. "Wir müssen in Deutschland die Superreichen, also Multimillionäre und Milliardäre, stärker besteuern."

Appuhn forderte weiter eine Reform der Erbschaftsteuer sowie das Schließen von "Schlupflöchern, um Ärmere zu entlasten und unsere Daseinsvorsorge endlich gut aufzustellen".

Die Grünen kommen am Samstag zu einem kleinen Parteitag in Potsdam zusammen. Für Diskussionsstoff sorgt deren Jugendorganisation auch mit weiteren Forderungen.

"Die ökologischen und sozialen Probleme sind ja längst so groß, dass eine Schönheitskorrektur nicht mehr genug ist", sagte Co-Bundessprecherin Katharina Stolla der "SZ". "Unser Ziel ist es, die Daseinsvorsorge – Bereiche wie die Energie, Wasser- und Gesundheitsversorgung – wieder in öffentliche Hand zu überführen und große Wohnungskonzerne zu enteignen."

Zu den Zielen der Jugendorganisation gehört auch eine Jobgarantie. "Wer in Deutschland arbeiten will, sollte die Möglichkeit bekommen, eine auf das Gemeinwohl ausgerichtete Beschäftigung zu bekommen", sagte Stolla. Das aktuelle Wirtschaftssystem produziere immer wieder systematische Ungleichheit. "Der Kapitalismus ist aus der Zeit gefallen. Unser Ziel ist ein demokratischer Sozialismus", betonte die Co-Chefin der Grünen Jugend.

Den Grünen drohen bei der Europawahl am 9. Juni große Verluste - in den letzten Umfragen werden sie bei 14 bis 15 Prozent gesehen. Bei der Wahl vor fünf Jahren holten sich noch ein Rekordergebnis von 20,5 Prozent.  © AFP

JTI zertifiziert JTI zertifiziert

"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.