• Frühere Tweets haben die neugewählte Bundessprecherin der Grünen Jugend eingeholt.
  • Für einen hat sie sich jetzt öffentlich entschuldigt.
  • "Das war maximal dumm und unangebracht", sagte sie.

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Die neugewählte Bundessprecherin der Grünen Jugend, Sarah-Lee Heinrich, hat einen vor Jahren auf dem Account der damaligen Jugendlichen veröffentlichten Tweet bedauert. "Ich wurde gerade auf einen Tweet aufmerksam, in dem mein Account im Jahr 2015 "Heil" unter einen Tweet mit Hakenkreuz kommentierte", schrieb die 20-Jährige am Sonntag auf Twitter. Sie könne sich nicht erinnern, jemals einen solchen Tweet abgesetzt zu haben - aber das mache es nicht besser. "Das war maximal dumm und unangebracht."

Heinrich betonte, sie sei Teil einer antifaschistischen Jugendorganisation. "Dieser Tweet spiegelt in keiner Weise meine Position wieder. Es tut mir wirklich leid, einen solchen Tweet jemals abgesetzt zu haben." Der Tweet wurde inzwischen gelöscht.

Sarah-Lee Heinrich und Timon Dzienus sind die neuen Bundessprecher der Grünen Jugend

Sarah-Lee Heinrich und Timon Dzienus waren am Samstag zu den neuen Bundessprechern der Grünen Jugend gewählt worden. Die Sozialwissenschafts-Studentin Heinrich erhielt beim Bundeskongress der Nachwuchsorganisation in Erfurt 93,84 Prozent der Stimmen.

Schon vor ihrer Äußerung zu dem "Heil"-Tweet hatte Heinrich auf Twitter beklagt, seit ihrer Wahl versuchten Rechte, Shitstorms gegen sie hochzuziehen. "Haben wohl Bammel vor einer schwarzen, linken Frau." Es kursierten Screenshots von alten Tweets von ihr, "die zum Teil vulgär oder beleidigend sind".

"Was bei den Screenshots von Tweets mit Absicht rausgenommen wird: Die sind von 2014/2015", kritisierte sie. "Da war ich 13/14 Jahre alt." Sie forderte: "Messt mich und kritisiert mich gern an meinen Positionen und meiner politischen Arbeit. Ich werde mich jetzt nicht zu allem erklären, was ich mal so mit 14 gedacht und gesagt habe, das verlange ich auch von niemandem".

Heinrich: "Viele Menschen haben Angst, dass Klimaschutz bedeutet, dass es ihnen schlechter gehen wird"

In ihrer Bewerbungsrede in Erfurt legte Heinrich den Schwerpunkt auf soziale Fragen. "Viele Menschen haben Angst, dass Klimaschutz bedeutet, dass es ihnen schlechter gehen wird. Das kann ich verstehen, denn auch sie wissen, wie löchrig unser Sozialstaat ist und dass sie, sobald sie arbeitslos werden, in dieser Gesellschaft nichts mehr wert sind." Sie kritisierte einen Mangel an Ausbildungsplätzen, schlecht bezahlte Nebenjobs für Studenten und Benachteiligung von Menschen mit Migrationsgeschichte.

Grünen-Fraktionschefin Katrin Göring-Eckardt schrieb am Sonntag an die Adresse Heinrichs: "Wir machen alle Fehler. Du stehst dazu und entschuldigst dich. Danke dafür. Aber auch danke, dass du klar sagst, was ist, Ausgrenzung durch Armut, durch NichtWeissSein, durch Rassismus oder Gleichgültigkeit." (dpa/sap)

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