Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) hat vor einem Erfolg von Sahra Wagenknecht und ihrer Partei speziell in Ostdeutschland gewarnt. "Gerade im Osten könnte es eine Neuorientierung geben", sagte Haseloff laut Mitteilung vom Mittwoch dem Portal t-online. "Sie fährt einen sozialistischen und einen nationalen Ansatz, ihre Botschaft ist 'Germany First' - und für alle, denen es materiell nicht so gut geht und die Angst vor der Zukunft haben, ist das erst einmal attraktiv."

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Es sei Aufgabe der anderen Parteien zu zeigen, dass "dahinter keine vernünftigen Konzepte stehen", sagte der Regierungschef. Haseloff kritisierte auch einen starken Personenkult rund um Wagenknecht. "Eine Partei nach sich selbst zu benennen, ist eigentlich ziemlich grotesk", sagte er t-online. Allerdings funktioniere Politik immer mehr über starke Frontfiguren. "Frau Wagenknecht hat das erkannt und sich zu einem schillernden Faszinosum gemacht."

Für Meinungsforscher ist das erst Anfang Januar gegründete Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) derzeit noch schwer einzuschätzen, bei unterschiedlichen Instituten schwanken die Umfragewerte stark. Zu Sachsen gab es im Januar zwei Umfragen, in denen die neue Partei berücksichtigt wurde: Das Institut Infratest dimap sah das BSW dabei bei acht Prozent, Forsa bei vier Prozent.

In Brandenburg und Thüringen, wo gleichfalls im September neue Landtage gewählt werden, sah eine Insa-Umfrage sogar zweistellige Werte. Bundesweit wird das BSW in den jüngsten im Februar veröffentlichten Umfragen bei fünf bis 7,5 Prozent gesehen.  © AFP

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