Deutschland weitete im September die Kontrollen an den Grenzen aus. Die vieldiskutierte Maßnahme wirkt, sagt die Innenministerin - und plädiert dafür, sie auch weiterhin aufrechtzuerhalten.

Mehr News zur Innenpolitik

Bundesinnenministerin Nancy Faeser will Grenzkontrollen auch über den März 2025 hinaus fortsetzen. "Unsere umfassenden Maßnahmen zur Begrenzung der irregulären Migration und zur Bekämpfung der Schleuserkriminalität wirken", sagte die SPD-Politikerin der "Augsburger Allgemeinen". "Wir brauchen diese Kontrollen, bis der Schutz der EU-Außengrenzen deutlich verstärkt wird."

Grenzkontrollen sind im Schengen-Raum eigentlich nicht vorgesehen. Zur Bekämpfung illegaler Zuwanderung weitete Deutschland im September für die Dauer von sechs Monaten laufende Grenzkontrollen im Osten und Süden des Landes auf den Westen und Norden aus. Faeser begründete die Anordnung stationärer Kontrollen an allen Landgrenzen damals mit irregulärer Migration sowie dem Schutz vor islamistischen Terroristen und grenzüberschreitender Kriminalität.

Kontrollen wurden immer mehr ausgeweitet

Von der Ausweitung betroffen waren die Grenzen zu Dänemark, den Niederlanden, Belgien und Luxemburg. An der Grenze zu Frankreich wurde zuvor bereits wegen der Olympischen Spiele in Paris kontrolliert. An den Grenzen zu Polen, Tschechien und der Schweiz gibt es Kontrollen schon seit Mitte Oktober vergangenen Jahres, an der deutsch-österreichischen Landgrenze wurden sie bereits im Herbst 2015 eingeführt.

Abschiebungen seien in den vergangenen zwei Jahren um über 50 Prozent gestiegen, sagte Faeser zudem. "Außerdem haben wir erstmals wieder gefährliche Straftäter nach Afghanistan abgeschoben – als einziges Land in Europa", führte sie aus. "Das werden wir fortsetzen." (dpa/bearbeitet von lla)

Weihnachtsmarkt-Angriff: Faeser warnt AfD vor Instrumentalisierung des Anschlags

Magdeburg: Faeser warnt AfD vor Instrumentalisierung des Anschlags

Nach dem Anschlag von Magdeburg veranstaltet die AfD dort eine Kundgebung mit Parteichefin Weidel, auf der Rufe nach Abschiebungen zu hören sind. Innenministerin Faeser warnt vor Instrumentalisierung.
JTI zertifiziert JTI zertifiziert

"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.