Nach dem tödlichen Raketenbeschuss eines Krankenhauses im Gazastreifen haben die israelischen Behörden ihre Bürger zum Verlassen der Türkei aufgefordert.

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"Angesichts der zunehmenden terroristischen Bedrohung gegen Israelis im Ausland" sollten alle israelischen Staatsbürger die Türkei so schnell wie möglich verlassen, teilte der Nationale Sicherheitsrat am Dienstagabend mit. Das Konsulat in Istanbul bestätigte am Mittwoch, dass für Reisen in die Türkei nun die höchste Warnstufe gelte.

Bei dem Raketeneinschlag in dem Krankenhauses in Gaza-Stadt waren am Dienstagabend nach palästinensischen Angaben mindestens 200 Menschen getötet worden. Die im Gazastreifen herrschende radikalislamische Hamas weist Israel die Schuld an dem Angriff zu. Israel wiederum macht eine fehlgeleitete Rakete der militanten Palästinenserorganisation Islamischer Dschihad im Gazastreifen verantwortlich.

Nach dem Beschuss versammelten sich tausende Menschen am Dienstagabend vor den diplomatischen Vertretungen in Istanbul und Ankara zu Protestkundgebungen gegen Israel. In Istanbul nahm die Polizei nach Angaben des Gouverneurs fünf Demonstranten fest, die versucht hatten, in das israelische Konsulat einzudringen.

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan machte Israel für den Beschuss verantwortlich und rief die Welt dazu auf, "diese beispiellose Brutalität in Gaza zu stoppen". Dagegen stellte sich US-Präsident Joe Biden eher hinter die israelische Darstellung, wonach militante Palästinenser für den Beschuss des Krankenhauses verantwortlich sind.  © AFP

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