Israels Armee hat nach eigener Darstellung in der Stadt Rafah im Gazastreifen drei hochrangige Mitglieder der islamistischen Hamas getötet. Sie seien Vertreter der Hamas-Führung in der Stadt im Süden des Küstengebiets gewesen, teilte das Militär am Mittwoch mit. Die Männer wurden demnach am Montag bei Luftangriffen getötet. Sie seien Leiter des sogenannten Notfallbüros der Hamas gewesen, das israelischen Medien zufolge unter anderem für die Aufrechterhaltung der öffentlichen Ordnung im Gazastreifen zuständig ist. Laut der Armee waren die Männer außerdem für die Koordinierung der Aktivitäten der Islamistenorganisation vor Ort zuständig. Die Angaben waren zunächst nicht unabhängig zu überprüfen. Die Hamas bestätigte den Tod der drei Männer vorerst nicht.
Israels Armee zufolge soll in der vergangenen Woche zudem ein weiteres hochrangiges Hamas-Mitglied getötet worden sein. Der Mann soll demnach Einsätze der Islamisten in der Gegend geleitet hatte. Auch diese Angaben waren zunächst nicht unabhängig zu überprüfen. Die Hamas äußert sich in der Regel nicht zu Mitgliedern, die getötet werden.
Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hält derzeit trotz internationalen Drucks an einer Bodenoffensive in der mit Flüchtlingen überfüllten Stadt Rafah fest, um dort die letzten Bataillone der islamistischen Hamas zu zerschlagen. Er hatte in einem Gespräch mit US-Präsident Joe Biden aber dessen Aufforderung zugestimmt, eine Delegation nach Washington zu schicken. Dort wollen die USA Medienberichten zufolge Alternativen zu einer Bodenoffensive aufzeigen. Die USA sind demnach aber nicht gegen gezieltere Einsätze gegen die Hamas-Führung in Rafah.
Auslöser des Gaza-Kriegs war das Massaker, das Terroristen der Hamas sowie anderer extremistischer Palästinenserorganisationen am 7. Oktober in Israel nahe der Grenze zum Gazastreifen verübt hatten. Angesichts der hohen Zahl ziviler Opfer und der katastrophalen Lage im Gazastreifen steht Israel international immer stärker in der Kritik.
Die von der Hamas kontrollierte Gesundheitsbehörde teilte am Mittwoch mit, binnen 24 Stunden seien im Gazastreifen 104 weitere Menschen getötet und 162 verletzt worden. Damit wurden nach Darstellung der Behörde seit Beginn des Gaza-Kriegs vor mehr als fünf Monaten insgesamt 31 923 Menschen im Gazastreifen getötet und 74 096 weitere verletzt. Auch diese Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen. © dpa
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