Alexej Nawalny ist tot. Seine Ehefrau Julia Nawalnaja ruft auf der Münchner Sicherheitskonferenz zum Kampf gegen das russische Regime auf. Kurz vor seinem Tod sendete Nawalny noch ein Zeichen an seine Frau.

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Die internationale Bestürzung ist groß: Der bekannte russische Oppositionelle und Putin-Gegner Alexej Nawalny ist tot. Auf der Münchner Sicherheitskonferenz äußerte sich seine Frau Julia Nawalnaja in deutlichen Worten. Russlands Präsident Wladimir Putin und dessen Verbündete sollten "bestraft werden für das, was sie unserem Land, meiner Familie und meinem Mann angetan haben", sagte sie.

Julia Nawalnaja
Bei ihrer Rede auf der Sicherheitskonferenz hatte Julia Nawalnaja Tränen in den Augen. © Kai Pfaffenbach/Pool Reuters/AP/dpa

Und weiter: "Der Tag wird bald kommen, ich richte meine Worte an alle Menschen auf der Welt: Wir müssen zusammenkommen und gegen diese Leute kämpfen. Wir müssen gegen dieses Regime kämpfen. Putin persönlich muss verantwortlich gemacht werden für diese Verbrechen, die er in unserem Land begangen hat."

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Die letzten Wochen seines Lebens verbrachte Nawalny in einem Straflager in Sibirien, in das er erst kürzlich verlegt worden war. Im Jahr 2020 hatte er einen Mordanschlag mit dem Nervengift Nowitschok überlebt. Immer wieder fiel er als Kreml-Kritiker öffentlich auf. Das Regime schlug jedes Mal zurück: zuletzt mit einer Verurteilung zu 19 Jahren Lagerhaft.

Emotionaler Nawalny-Post an seine Frau

Noch vor wenigen Tagen meldete sich Nawalny bei seiner Frau. Am Valentinstag (14. Februar) schrieb er bei Instagram: "Baby, es ist genau so, wie es in dem Lied heißt: Städte, Flugplatzlichter, blaue Schneestürme und Tausende von Kilometern zwischen uns. Aber ich fühle, dass du jede Sekunde in meiner Nähe bist, und ich liebe dich immer mehr." Der deutsche Journalist Maik Meuser (RTL) übersetzte den Post bei X.

Auch die Mutter des Kremlgegners hat sich inzwischen geäußert. Sie habe ihren Sohn erst vergangenen Montag im Straflager besucht, wird sie von der regierungskritischen Zeitung "Nowaja Gaseta" zitiert. "Er war lebendig, gesund und lebenslustig", sagte sie. Beileidsbekundungen möchte sie nicht hören.

International hat der Tod Nawalnys zu harscher Kritik an der russischen Staatsführung geführt. So sagte etwa US-Vizepräsidentin Kamala Harris auf der Münchner Sicherheitskonferenz: "Wenn sich die Berichte bestätigen, ist das ein weiterer Beleg für Wladimir Putins Brutalität". (fah)

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