Die Linkspartei verliert ihre Vorsitzende: Katja Kipping will nicht erneut kandidieren. Das erklärte sie in mehreren Parteigremien.

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Nach acht Jahren an der Spitze der Linkspartei wird Katja Kipping nicht für eine weitere Amtszeit kandidieren. Das schrieb die 42-Jährige in einem Brief an ihre Partei, wie die Nachrichtenagentur AFP am Freitag aus Parteikreisen erfuhr.

Es sei an der Zeit, nach dem Bundesparteitag im Herbst etwas Neues zu beginnen, schrieb Kipping demnach, ohne ihre Pläne konkreter zu benennen. Entsprechende Medienberichte wurden am Freitag vom Berliner Karl-Liebknecht-Haus offiziell bestätigt. Zunächst hatten "Tagesschau.de" und die "Süddeutsche Zeitung" über den Rückzug berichtet.

Kipping will bis zum Parteitag im Oktober/November "voll Leidenschaft" tätig sein

Kipping werde aber bis zum Parteitag am 31. Oktober und 1. November in Erfurt "voll Leidenschaft" als Vorsitzende tätig sein, heißt es laut "SZ" in dem Schreiben weiter. Bislang steht allerdings noch nicht fest, ob der Parteitag aufgrund der anhaltenden Corona-Pandemie überhaupt stattfinden kann.

Ob ebenfalls auch ihr Co-Parteivorsitzender Bernd Riexinger auf eine erneute Kandidatur verzichtet, stand zunächst noch nicht fest. Riexinger will seine Entscheidung laut Informationen der "SZ" am Samstagmorgen mitteilen.

Kipping und Riexinger führen Partei seit 2012

Gemeinsam mit Bernd Riexinger hatte Kipping den Parteivorsitz im Jahr 2012 übernommen. Laut Satzung soll kein Parteiamt länger als acht Jahre durch dasselbe Mitglied ausgeübt werden. Deshalb war eine für Montag angekündigte Pressekonferenz mit Spannung erwartet worden, in der sich das Spitzenduo zu seiner politischen Zukunft äußern will.

Eigentlich wollte die Linke schon im Juni einen neuen Parteivorstand wählen. Der Parteitag wurde wegen der Corona-Pandemie aber auf Oktober/November verschoben.

Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow dankte Kipping für ihre Arbeit in den vergangenen Jahren. "In schwierigen Zeiten hast Du Verantwortung übernommen und ich habe mich von Dir immer gut unterstützt gefühlt", schrieb er im Kurznachrichtendienst Twitter. Ihr langjähriger Fraktionskollege Stefan Liebich twitterte: "Für #NeueLinkeMehrheiten kämpfen wir gemeinsam. An welcher Stelle auch immer.»" (mgb/afp/dpa)

Verwendete Quelle:

  • Süddeutsche Zeitung: Kipping hört als Parteivorsitzende der Linken auf
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