• Protest an einem ungewöhnlichen Ort: Mitten im Kölner Dom haben Klima-Aktivisten kurz vor einer Messe demonstriert.
  • Dabei berufen sie sich auf niemand anderen als den Papst.
  • Am Ende gibt es zwei Verletzte.

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Mitglieder der Umweltbewegung Extinction Rebellion haben sich im Kölner Dom vor Beginn einer Messe wie tot auf den Boden gelegt, um so gegen die Klimaerwärmung zu protestieren.

Die Ordnungshüter des Doms, die Domschweizer, trugen sie daraufhin nach draußen. Zwei von ihnen verletzten sich dabei, offenbar indem sie sich beim Ziehen und Tragen verhoben. Von den Aktivisten sei keine Gewalt ausgegangen, sagte eine Polizeisprecherin. Die Aktion fand am Donnerstagabend kurz vor der Festmesse am katholischen Feiertag Heilige Drei Könige statt.

Aktivistin von Extinction Rebellion zitiert den Papst

Eine der Beteiligten zitierte während der Aktion Papst Franziskus. Das Oberhaupt der katholischen Kirche hat wiederholt ein entschiedenes Handeln angemahnt, um die Klimaerwärmung zu stoppen - andernfalls sei die Zukunft der Menschheit in Gefahr.

"Der Papst ist weiter als die Politik und große Teile seiner eigenen Kirche", sagte eine Sprecherin von Extinction Rebellion am Freitag. Sie kritisierte, dass Geistliche des Bistums Aachen im rheinischen Braunkohlerevier zum Abriss vorgesehene Kirchen bereitwillig ausgesegnet hätten. Die Sprecherin betonte, auf keinen Fall sei beabsichtigt gewesen, die Messe zu verhindern oder auch nur aufzuhalten.

Domdechant kritisiert die Aktion

Domdechant Robert Kleine kritisierte die Aktion in einem Interview mit dem Domradio. "Ich denke, Dialog ist wichtig und es ist auch das gute Recht in unserer Demokratie zu demonstrieren", sagte er. "Aber warum gerade in der Kirche? Warum gerade im Kölner Dom? Warum gerade vor dem Gottesdienst? Das sind alles Fragen, die ich den Demonstranten gerne noch mal stellen würde."

Eine Sprecherin der Kölner Polizei sagte zu der Aktion, zwölf Männer und Frauen hätten mit Spruchbändern und Lautsprechern auf Umweltzerstörung aufmerksam gemacht und sich vor Beginn des Gottesdienstes in den Mittelgang gelegt. Den mehrfachen Aufforderungen der Domschweizer, den Dom zu verlassen, seien sie nicht nachgekommen.

Nun liefen Ermittlungen wegen Hausfriedensbruchs. Auch ein Verstoß gegen das Versammlungsgesetz werde geprüft. Festnahmen gab es nicht. Kölner Zeitungen hatten über den Fall berichtet. (dpa/ank)

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