- Nachdem Olaf Scholz ein Gespräch über den Klimanotstand zugesagt hat, brechen zwei Klimaaktivisten ihren Hungerstreik ab.
- Sie hatten zuvor angekündigt, auch nichts mehr trinken zu wollen.
- Aktivist Jeschke sprach von "mörderischer Haltung" der Politik gegenüber der jungen Generation.
Nach Wochen ohne Nahrung und zuletzt auch ohne Flüssigkeit haben ein Klimaaktivist und eine Unterstützerin am Samstag in Berlin ihren Hungerstreik abgebrochen. Zuvor habe der SPD-Kanzlerkandidat
Jeschke war mit einer Gruppe junger Menschen seit Ende August im Hungerstreik, seine 24 Jahre alte Mitkämpferin Lea Bonasera war später hinzugestoßen. Während die anderen den Hungerstreik inzwischen abgebrochen hatten, kündigten beide am Samstag an, auch nichts mehr trinken zu wollen.
Ohne Flüssigkeit drohen binnen weniger Tage ernste gesundheitliche Folgen bis hin zum Tod. Da beide Hungerstreikende bereits geschwächt wären, hätten kritische Zustände deutlich schneller eintreten können. Für solche Fälle war nach Angaben von Betreuenden für medizinische Hilfe gesorgt.
Olaf Scholz über das Ende des Hungerstreiks: "Das Leben geht vor"
"Ich bin froh, dass die Streikenden abbrechen und wieder trinken und essen", twitterte Scholz. "Das Leben geht vor. Ich stehe zu meinem Gesprächsangebot nach der Wahl, daran werde ich mich halten."
Die beiden hatten von Scholz verlangt, einen Klimanotstand auszurufen. Scholz hatte dazu aufgerufen, die Aktion abzubrechen und angeboten, nach der Wahl mit ihnen ein Gespräch zu führen. Dieses Angebot war am Samstag erneuert worden.
Baerbock besuchte diejenigen, die den Streik beendet hatten
"In diesem Wahlkampf, in dem es um alles geht, wird nach wie vor so getan, als könnte alles so weitergehen", hatte Jeschke seinen Schritt begründet, auch nicht mehr trinken zu wollen. Scholz käme nicht einmal über die Lippen, Klimanotstand zu sagen, kritisierte der 21-Jährige. "Die mörderische Haltung gegenüber der jungen Generation nehmen wir nicht hin." Bonasera hatte gesagt: "Ich bin nicht bereit, dass die politische Ignoranz über das siegt, was wichtig ist."
Nach übereinstimmenden Angaben war Grünen-Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock am Donnerstag im Camp und sprach mit den jungen Leuten, die den Hungerstreik beendet hatten. (best/dpa)
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