Frankreichs Konservative haben sich von einem erneuten Treffen mit Präsident Emmanuel Macron zur Regierungsfindung enttäuscht gezeigt. "Keine neue Position, kein wirkliches strukturiertes Vorhaben für die Franzosen, keine Vision davon, was ein Regierungsprogramm für die kommenden Monate wäre", sagte der Fraktionsvorsitzende der Droite Républicaine, Laurent Wauquiez. Man habe Macron dazu aufgefordert, endlich einen neuen Premier zu ernennen, um aus der Krise herauszukommen.
Macron hatte die Konservativen bereits in seiner ersten Beratungsrunde am Freitag getroffen. Damals hatte Wauquiez nach dem Gespräch klargestellt, nicht an einer Regierung teilhaben zu wollen. Nachdem die erste Runde von Sondierungsgesprächen keine Lösung der politischen Pattsituation ergab, beriet sich Macron am Dienstag und Mittwoch erneut mit Parteien aus dem Mitte-Lager, den Konservativen sowie einzelnen politischen Persönlichkeiten.
Bei der vorgezogenen Parlamentswahl vor sieben Wochen landete das Linksbündnis Nouveau Front Populaire überraschend auf Platz eins - vor Macrons Mitte-Kräften und den Rechtsnationalen um Marine Le Pen. Eine absolute Mehrheit erhielt keines der Lager. Das Linksbündnis machte mehrfach seinen Regierungsanspruch klar. Macron schloss eine reine Regierung des Bündnisses aber aus. Sie würde sofort durch ein Misstrauensvotum gestürzt werden. Noch ist nicht absehbar, wie eine stabile Regierung in Frankreich entstehen kann. © dpa
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