Der Bürgerkrieg in Syrien und das Erdbeben von Anfang Februar belasten die syrische Bevölkerung noch immer stark. Nun hat die WHO angekündigt, seine Unterstützung des Landes mit Lebensmitteln stark einschränken zu müssen. Als Grund nennt die Organisation mangelnde Gelder.
Das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen (WFP) muss seine Lebensmittelhilfen in Syrien wegen fehlender Finanzmittel drastisch kürzen. "Eine beispiellose Finanzierungskrise" zwinge das WFP in Syrien dazu, statt der bedürftigen 5,5 Millionen Menschen künftig nur noch 3 Millionen Menschen mit Grundnahrungsmitteln zu versorgen, teilte die Organisation am Dienstag in Rom mit.
Die Entscheidung sei getroffen worden, "nachdem alle anderen Möglichkeiten ausgeschöpft wurden". Die "extrem begrenzten" Mittel der WHO sollten gestreckt werden, um den "drei Millionen Syrern zu helfen, die es ohne Lebensmittelhilfe nicht von einer Woche zur nächsten schaffen". Wenn das WFP weiterhin 5,5 Millionen Menschen versorge, seien die Vorräte bis Oktober vollständig verbraucht.
WFP: Rationen kürzen ist unmöglich – Zahl der Empfänger muss verkleinert werden
"Statt mit den zunehmenden Bedürfnissen Schritt zu halten oder zuzulegen, befinden wir uns in der traurigen Lage, Menschen Hilfe wegzunehmen, wenn sie sie gerade am meisten brauchen", erklärte der WFP-Vertreter in Syrien, Kenn Crossley. "Eine weitere Verkleinerung der Rationen ist unmöglich. Unsere einzige Lösung ist, die Zahl der Empfänger zu verkleinern", fügte er hinzu.
In dem vor zwölf Jahren nach der Niederschlagung von Protesten ausgebrochenen Konflikt in Syrien wurden bis heute mehr als 500.000 Menschen getötet, Millionen Syrer vertrieben. Das Land wurde schwer durch das verheerende Erdbeben Anfang Februar getroffen und erholt sich immer noch von den Auswirkungen der Corona-Pandemie. Schon vor dem Erdbeben litten laut WFP landesweit 12,1 Millionen Menschen Hunger. (afp/thp)
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