Norwegens Kronprinz Haakon hat mehr Anstrengungen im Kampf gegen den Klimawandel angemahnt. Sei bislang genug gemacht worden, fragte Haakon am Mittwoch in der Handelskammer Hamburg - und gab die Antwort gleich selbst.
"Leider lautet die ehrliche Antwort auf diese Frage bisher nein - wir haben nicht genug getan und kommen nicht schnell genug voran." Gleichzeitig lobte er, Deutschland sei Vorreiter und globales Vorbild für eine schnelle Energiewende.
Im Anschluss war eine Hafenrundfahrt geplant, bei der sich der 50-Jährige unter anderem darüber informieren wollte, wie Flugzeugindustrie und Hafenwirtschaft auch mit Hilfe von Wasserstoff klimafreundlicher werden können. Am Nachmittag wollte der Kronprinz nach Berlin weiterreisen, wo
In der Handelskammer nannte Haakon die Konferenz einen Teil der Lösung im Kampf gegen den Klimawandel. Anfang des Jahres hätten sich Norwegen und Deutschland auf den Aufbau einer strategischen Partnerschaft in den Bereichen Klima, erneuerbare Energien und grüne Industrie verständigt. Dabei gehe es unter anderem um die Themen Wasserstoff, Schifffahrt, Offshore-Windkraft, CO2-Speicher und Batterietechnologien.
Norwegen arbeite eng mit Deutschland zusammen, betonte Haakon und verwies etwa auf die Partnerschaft des Aluminiumproduzenten Norsk Hydro mit den Autobauern Porsche und Mercedes. Auch nannte er das Baustoffunternehmen Heidelberg Materials, das in Norwegen das weltweit erste System zur Kohlenstoffabscheidung in einem Zementwerk baue. Zudem sei die weltweit erste wasserstoffbetriebene Autofähre - Hydra - jetzt in Norwegen im Liniendienst "und wird interessanterweise mit aus Deutschland importiertem Wasserstoff betrieben", sagte Haakon.
Zuvor hatten sich Haakon sowie Norwegens Wirtschaftsminister Jan Christian Vestre und der norwegische Energieminister Terje Aasland bereits in kleinerer Runde mit Ministerpräsidenten und Staatsräten der norddeutschen Länder sowie Wirtschaftsvertretern getroffen. Dabei ging es um einen Austausch über die Energieversorgung im Allgemeinen und Wasserstoff im Speziellen.
Auf deutscher Seite erschienen im Plenarsaal der Handelskammer die Bundesratspräsidentin und Ministerpräsidentin von Mecklenburg-Vorpommern, Manuela Schwesig (SPD), Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther (CDU), Niedersachsens Wirtschaftsminister Olaf Lies (SPD), die Staatsrätin und Bevollmächtigte der Stadt Hamburg beim Bund, Almut Möller, sowie Bremens Wirtschaftsstaatsrat Martin Bialluch. © dpa
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