Der Deutsche Landkreistag hat vor dem Flüchtlingsgipfel in der kommenden Woche klare Entscheidungen von Bund und Ländern gefordert. "Die Landkreise brauchen dringend eine verlässliche Perspektive zur Begrenzung der Flüchtlingszahlen, zur Intensivierung der Rückführungsbemühungen und zur Finanzierung", sagte der Präsident des Landkreistages, Reinhard Sager, der Düsseldorfer "Rheinischen Post" (Samstagsausgabe).

Mehr aktuelle News

Sager: Begrenzung der Einwanderung notwendig

Vor allem die Bundesregierung sei gefordert. Auf Bundesebene passiere in der offenen Flüchtlingsfrage zu wenig, kritisierte Sager. "Wir erwarten, dass der Bund alles dafür tut, um den Zustrom von Flüchtlingen deutlich zu reduzieren", sagte er. Neben einer Begrenzung der Einwanderungszahlen müssten zudem geflohene Menschen stärker in ihre Herkunftsländer zurückgeführt werden, forderte Sager.

Lewe: Flüchtlingen schneller Zugang zum Arbeitsmarkt ermöglichen

Der Präsident des Deutschen Städtetages, Markus Lewe, sprach sich unterdessen dafür aus, Flüchtlingen in Deutschland schneller Zugang zum Arbeitsmarkt zu gewähren. "Ich bin dafür, dass Geflüchtete, die den Kommunen zugewiesen werden, sofort arbeiten dürfen – unabhängig von ihrem Aufenthaltsstatus", sagte der Oberbürgermeister von Münster den Zeitungen der Funke Mediengruppe.

Dies erfordere eine Änderung des Integrationsrechts. Zudem müssten Qualifikationen viel unbürokratischer anerkannt werden, sagte Lewe. Er sehe eine "Win-Win-Situation für alle Seiten, auch wenn es kein Allheilmittel für den Fachkräftemangel in Deutschland ist".

Asylbewerber dürfen hierzulande in der Regel erst nach drei Monaten arbeiten. Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine müssen kein Asylverfahren durchlaufen und bekommen eine Arbeitserlaubnis direkt mit ihrer Aufenthaltsgenehmigung.  © AFP

JTI zertifiziert JTI zertifiziert

"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.