Ein Foto von Armin Laschet sorgt derzeit für Unruhe. Darauf ist er in einem Flugzeug im Gespräch zu sehen - ohne Mund-Nasen-Schutz. Die Staatskanzlei versucht zu beruhigen.

Mehr aktuelle News finden Sie hier

Ein Foto von Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) ohne Mund-Nasen-Schutz in einem Flugzeug hat für Irritationen gesorgt. Es zeigt ihn in seinem Sitz, nach hinten umgedreht zu seinem Regierungssprecher, augenscheinlich im Gespräch - eine Maske baumelt dabei locker an einem Ohr herunter.

Die "Bild" veröffentlichte die Aufnahme des CDU-Vorsitz-Kandidaten. Ein Fluggast habe die Szene am Mittwochabend auf einem Flug von Köln nach Berlin festgehalten, schrieb das Blatt.

Das Foto sorgt deswegen für Ärger, weil Laschet kurz vor dem betreffenden Flug in einer Pressekonferenz noch eindringliche Worte an die Bevölkerung gerichtet und appelliert hatte, die Corona-Regeln einzuhalten.

Sprecher der NRW-Staatskanzlei nimmt Stellung

Ein Sprecher der NRW-Staatskanzlei nahm zu dem Foto Stellung und erklärte dazu, Laschet habe während des genannten Fluges sowie an den Flughäfen "selbstverständlich" einen Mund-Nasen-Schutz getragen.

"Dies wurde lediglich - entsprechend der allgemeinen AHA-Regeln und der Vorgaben der Fluggesellschaft - für einen kurzzeitigen Moment zum Verzehr von Speisen und Getränken unterbrochen."

Unter den "AHA-Regeln" versteht man die Corona-Gebote Abstand, Hygiene und Alltagsmasken. Unmittelbar nach dem Essen sei der Mund-Nasen-Schutz wieder wie vorgesehen vollständig aufgesetzt worden. Dass Laschet isst oder trinkt, ist auf dem Foto nicht zu sehen - allerdings ist auch weder zu sehen, ob etwas auf seinem Klappbrett steht, noch, ob er etwas in der Hand hält.

Der Fluggast, der das Foto geschossen hat, gab gegenüber der "Bild" an, Laschet habe bis zum Start und nach der Landung seine Maske ordnungsgemäß getragen, den Rest der Zeit aber überwiegend ohne Mundschutz verbracht.

"Maskenlos zielsicher rein ins nächste Fettnäpfchen"

Die Reaktionen in der NRW-Parteienlandschaft reichten von Häme auf der einen Seite zu Verständnis auf der anderen. "Maskenlos zielsicher rein ins nächste Fettnäpfchen", twitterte etwa die parlamentarische Geschäftsführerin der SPD, Sarah Philipp.

Unterstützung gab es hingegen vom Grünen-Fraktionschef in NRW, Arndt Klocke. Jeder, der derzeit viel unterwegs sein müsse, wisse, dass man zum Trinken, Essen, Naseputzen und anderen Dingen auch mal den Mund-Nasen-Schutz absetzen müsse, twitterte Klocke. "Dabei heimlich abfotografiert zu werden, ist voll daneben."

Der Sprecher der Staatskanzlei betonte: "Die Einhaltung der AHA-Regeln ist für Ministerpräsident Armin Laschet nicht nur selbstverständlich. Er sieht sie als unbedingt notwendig an." (lh/dpa)

Lesen Sie auch: Alle aktuellen Informationen rund um die Corona-Pandemie in unserem Live-Blog

Nach Corona-Gipfel: Angela Merkel verteidigt harte Einschnitte

In einer Regierungserklärung wendet sich Angela Merkel einen Tag nach Verkündung eines neuen Lockdowns an Bundestag und Bürger. Sie verteidigt ihre Entscheidung, mit harter Hand gegen die zweite Corona-Welle vorzugehen.
JTI zertifiziert JTI zertifiziert

"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.