Die Linke hat nach eigenen Angaben seit der Abspaltung des "Bündnisses Sahra Wagenknecht" unter dem Strich Mitglieder gewonnen. Binnen einer Woche hätten bis Montagmorgen online 422 Menschen ihren Eintritt in die Partei erklärt, sagte Bundesgeschäftsführer Tobias Bank in Berlin. Dem gegenüber stünden 224 Austritte, einschließlich der zehn Bundestagsabgeordneten um die frühere Fraktionschefin Sahra Wagenknecht.
Die Gesamtzahl der Mitglieder gibt die Linke auf ihrer Webseite mit 54 214 an, allerdings mit Stand Ende 2022. Neuere Zahlen nannte die Partei zunächst nicht.
Der Austritt der zehn Abgeordneten aus der Partei bedroht den Fortbestand der Bundestagsfraktion, die derzeit 38 Mitglieder hat. Sind es weniger als 37 Abgeordnete, könnten sie nur noch als Gruppe zusammenarbeiten. Das bedeutet, sie bekämen weniger staatliche Unterstützung als jetzt, so dass Mitarbeiter entlassen werden müssten. Wagenknecht und ihre Mitstreiterinnen und Mitstreiter wollen deshalb bis zur Parteigründung in der Fraktion bleiben. Ob es so kommt, soll sich bei einer Fraktionssitzung am 7. November entscheiden.
Bank sagte, die Linke wolle die Absplitterung "so schnell wie möglich auch über die Bühne kriegen", habe aber auch große Verantwortung gegenüber der Politik im Bundestag und gegenüber den Beschäftigten der Fraktion. "Wir werden eine gute Lösung finden, aber sie wird nicht länger als notwendig andauern", sagte Bank. © dpa
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