Am 20. Juli jährt sich das gescheiterte Attentat auf Adolf Hitler zum 75. Mal. In einer Videoansprache nimmt Bundeskanzlerin Angela Merkel darauf Bezug und bezeichnet Attentäter Graf von Stauffenberg als "Vorbild".
Bundeskanzlerin
Der 20. Juli sei Erinnerung an alle, die sich der Herrschaft des Nationalsozialismus entgegengestellt hätten, sagte Merkel in ihrer am Samstag veröffentlichten Videobotschaft. Glücklicherweise habe es viele davon gegeben. "Auch wir sind heute verpflichtet, uns allen Tendenzen entgegenzustellen, die die Demokratie zerstören wollen."
Am 20. Juli 1944 hatte Oberst Claus Schenk Graf von Stauffenberg versucht, Adolf Hitler mit einer Bombe zu töten. Doch der Umsturzversuch deutscher Offiziere scheiterte, Hitler überlebte leicht verletzt. Stauffenberg und seine Mitverschwörer wurden hingerichtet, insgesamt fielen rund 200 Mitverschwörer der Nazi-Justiz zum Opfer.
Merkel: "Grundgesetz hätte ohne solche Taten vielleicht nicht so entstehen können"
Merkel bezeichnete Akteure des 20. Juli als Vorbild. "Denn sie haben gezeigt, dass sie ihrem Gewissen folgen, und damit haben sie einen Teil der Geschichte Deutschlands geprägt, der ansonsten durch die Dunkelheit des Nationalsozialismus bestimmt war."
Ihnen gebühre Dank: "Denn unser Grundgesetz hätte ohne solche Taten vielleicht nicht so entstehen können. Wir können heute auf dem Mut dieser Menschen aufbauen und froh sein, dass es diesen Teil unserer Geschichte gibt."
Merkel wies darauf hin, dass die Zahl der Rechtsextremisten in Deutschland ansteige. Der Mord an dem Kasseler Regierungspräsidenten Walter Lübcke zeige, wie wichtig es sei, diejenigen zu unterstützen, die politische Verantwortung übernähmen: "Hier braucht es ein deutliches Zeichen aller!"
Jeder sei eingeladen, "sich in unserer Gesellschaft dafür einzusetzen, dass die Demokratie stark ist, dass die Zivilgesellschaft stark ist und dass Rechtsextremisten keine Chance haben". (jwo/dpa) © dpa
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