Kanzlerin Angela Merkel hat vor dem Weltwirtschaftsforum in Davos auf die Einhaltung des Pariser Klimaschutzabkommens gedrängt. Zugleich wandte sie sich in ihrer Rede an die Jugend - und an Klimaleugner.
Bundeskanzlerin Angela Merkel hat auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos die Bedeutung des Klimaschutzes als Existenzfrage betont. "Die Frage der Erreichung der Ziele des Pariser Abkommens könnte eine Frage des Überlebens für den ganzen Kontinent sein", sagte
Die Welt müsse gemeinsam handeln, aber jedes Land müsse einen Beitrag leisten. Der Auftrag, unter 1,5 Grad zu bleiben, bedeute "nicht mehr und nicht weniger" für Europa, als dass man bis 2050 "klimaneutral" sein müsse. Das bedeutet, unter dem Strich keine Treibhausgase mehr auszustoßen und nicht vermeidbare Emissionen auszugleichen.
Das seien "natürlich Transformationen von gigantischem historischem Ausmaß", sagte Merkel. "Diese Transformation heißt im Grunde, die gesamte Art des Wirtschaftens und des Lebens, wie wir es uns im Industriezeitalter angewöhnt haben, in den nächsten 30 Jahren zu verlassen." Deshalb müsse man zu neuen Wertschöpfungsformen kommen.
Fakten konkurrieren mit Emotionen
Die Kanzlerin warnte zugleich vor gesellschaftlichen Konflikten im Kampf gegen die Erderwärmung. Es gebe eine "Sprachlosigkeit" zwischen Menschen, die den Klimawandel leugneten und denjenigen, für die Klimaschutz höchste Dringlichkeit habe. Dies mache ihr Sorgen. Diese "Sprachlosigkeit" müsse überwunden werden durch mehr Dialog. Dabei konkurrierten Fakten mit Emotionen.
Merkel sagte wohl mit Blick auf die Klimaschutzbewegung Fridays for Future, die "Ungeduld der Jugend" müsse positiv und konstruktiv aufgenommen werden. Die Jugend habe einen ganz anderen Lebenshorizont. "Deswegen sind wir zum Handeln aufgefordert."
Merkel verwies auf Deutschlands Ausstieg aus der Kernenergie und bis spätestens 2038 aus der Kohleverstromung - "wenn möglich" sogar bis 2035. (dpa/mf)
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