Der Fleischhersteller Tönnies kommt nach dem Corona-Ausbruch in einem seiner Werke nicht aus den Schlagzeilen heraus. Inzwischen sind mehr als 2.000 Corona-Infektionsfälle festgestellt worden, die im Zusammenhang mit dem Schlachthof des Unternehmens in Rheda-Wiedenbrück stehen.

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Im Zusammenhang mit dem massiven Corona-Ausbruch beim Fleischverarbeiter Tönnies sind inzwischen mehr als 2.000 Infektionsfälle festgestellt worden. "Nach aktuellem Stand ordnen die zuständigen Behörden dem Ausbruch bei Tönnies bislang insgesamt 2.119 Fälle zu", sagte Nordrhein-Westfalens Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Donnerstag). Bei weiteren 67 Fällen sei ein Zusammenhang möglich.

Laumann wiederholte zudem seine Ansicht, dass die zeitweise Schließung des Tönnies-Betriebs in Rheda-Wiedenbrück rechtens war und das Unternehmen keinen Anspruch auf Lohnkostenerstattung hat. "Ich gehe davon aus, dass das auch vor Gericht Bestand hat", sagte der CDU-Politiker der Zeitung.

Laumann verteidigt Beziehung von Sigmar Gabriel zu Tönnies

Das Tönnies-Werk neben der Firmenzentrale in Rheda-Wiedenbrück stand nach dem massenhaften Corona-Ausbruch unter den Mitarbeitern rund vier Wochen lang still. Um die Ausbreitung des Coronavirus zu verhindern, gab es zeitweise für die Bewohner der Kreise Gütersloh und Warendorf wieder verschärfte Hygieneregeln und Kontaktbeschränkungen.

Der Vorfall hat auch eine Debatte über ein Verbot von Werkverträgen in der Fleischindustrie ausgelöst.

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Dass Ex-Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) als Berater für Tönnies tätig war und sich als Minister auch mit Unternehmenschef Clemens Tönnies getroffen hat, hält Laumann nicht für problematisch. "Das ist nicht anrüchig", sagte er der "Neuen Osnabrücker Zeitung".

Ein Wirtschaftsminister müsse mit solchen Unternehmen sprechen. "Die Leute erwarten doch von uns Politikern, dass wir uns um die Wirtschaft kümmern. Diese Verteufelung finde ich nicht richtig." (dpa/afp/thp)

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