Die Türkei hat Adnan S. freigelassen. Der 56-jährige Münchner war wegen Posts auf Facebook, die angeblich Terrorismus verherrlicht hätten, zunächst verhaftet und dann an der Ausreise nach Deutschland gehindert worden.

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Nach knapp zwei Monaten Ausreisesperre in der Türkei ist der Münchner Adnan S. wieder zurück in Deutschland.

Sichtlich ergriffen wurde er am Dienstag von seiner Familie am Flughafen München begrüßt. "Alles ist noch ganz durcheinander. Aber ich freue mich, dass ich nach 54 Tagen wieder hier bin", sagte S. der Deutschen Presse-Agentur. Das Verfahren gegen ihn sei eingestellt worden.

Wegen Posts auf Facebook verhaftet

Der Münchner war Ende Dezember in der Türkei wegen Facebook-Posts in Polizeigewahrsam genommen worden.

Adnan S., der nach Angaben seiner Familie seit Jahrzehnten in Deutschland lebt, in einem Bereich der Stadtverwaltung arbeitet und nur den deutschen Pass besitzt, war am 27. Dezember zur Beerdigung seiner Mutter in die Türkei geflogen und festgenommen worden. Er blieb zwei Tage in Polizeigewahrsam. Die Beerdigung seiner Mutter hatte S. so verpasst, wie ein Familienmitglied sagte.

Kurz darauf kam er zwar frei, durfte das Land aber wochenlang nicht verlassen.

Verherrlichung von Terror auf Facebook

S. wurde vorgeworfen, mit einigen Einträgen in sozialen Medien Terror verherrlicht zu haben, sagte sein Anwalt.

Er habe allerdings "lediglich das Referendum zur Unabhängigkeit der Kurden im Nord-Irak in sozialen Medien unterstützt und ein Bild der Fahne der autonomen kurdischen Region geteilt".  © dpa

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