Nachdem am Samstag eine saudische Ölanlage aus der Luft angegriffen worden war, hatten sich Huthi-Rebellen im Jemen zu dem Angriff bekannt. Die USA bezichtigten aber den Iran. Der iranische Präsident und der Außenminister weisen die Vorwürfe nun mit Nachdruck zurück.

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In einem offiziellen Schreiben an die USA hat das iranische Außenministerium jegliche Beteiligung an den Angriffen auf saudische Ölanlagen zurückgewiesen. "Der Iran hat mit dem Angriff nichts zu tun", heißt es in dem Brief, der den USA über die Schweizer Botschaft in Teheran zugestellt wurde. Die Schweiz vertritt im Iran die diplomatischen Interessen der USA.

"Falls gegen den Iran eine (Militär-)Aktion ausgeübt werden sollte, werden wir die umgehend erwidern und die Dimensionen wären nicht limitiert", heißt es in dem Schreiben, aus dem die Nachrichtenagentur Irna am Mittwoch zitierte. Es soll der Schweizer Botschaft schon am Montag übergeben worden sein.

Hassan Ruhani sieht im Angriff eine Warnung

Am vergangenen Samstag wurden saudische Ölanlage aus der Luft angegriffen und in Brand gesetzt. Die Huthi-Rebellen im Jemen, die in dem Land immer wieder von der saudischen Luftwaffe attackiert werden, bekannten sich zu den Angriffen. Die USA bezichtigen aber den Iran.

Auch Präsident Hassan Ruhani bestritt am Mittwoch jede iranische Beteiligung an den Angriffen. Die Unterstellungen der USA seien absurd und auch für die international Gemeinschaft unglaubwürdig. "Neben den politischen und wirtschaftlichen Sanktionen kommen die USA nun auch mit Unterstellungen gegen den Iran", fügte Ruhani hinzu.

Die Amerikaner schicken nach den Worten von Ruhani "Schießpulver" in die Region und machten dann andere Länder dafür verantwortlich, wenn es knallt. Die Jemeniten hätten das legitime Recht, sich gegen die Vernichtung ihres Landes zu wehren - und als Warnung auch industrielle Ziele anzugreifen. "Diese Warnungen sollten ernstgenommen und das Kriegsfeuer in Jemen sollte ein für allemal gelöscht werden", sagte Ruhani weiter.

Außenminister fordert das Ende des Krieges

Auch der iranische Außenminister Mohammed Dschawad Sarif kritisierte die US-Politik im Jemen und forderte ein Ende des Krieges dort. "Die USA zeigen sich unbeteiligt, wenn ihre Alliierten vier Jahre lang gnadenlos Babys bomardieren, aber regen sich furchtbar auf, wenn die Opfer mit der Bombardierung von Ölraffinerien reagieren", twitterte er.

Die USA würden ihre Augen vor der Wahrheit verschließen, wenn sie glaubten, dass die Jemeniten nach mehr als vier Jahren Kriegsverbrechen nicht zurückschlagen würden, so der iranische Chefdiplomat.

Zudem sei es den Amerikanern wohl peinlich, dass Waffenlieferungen in dreistelliger Milliardenhöhe an ihre Verbündeten die jemenitischen Angriffe nicht hätten stoppen können. "Aber nun den Iran zu beschuldigen, wird auch nichts ändern. (...) Die einzige Lösung ist, diesen Krieg zu beenden", schrieb Sarif weiter. (dpa/awa)

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