Vor einer lang erhofften Waffenruhe werden die libanesische Hauptstadt Beirut und ihre Vororte erneut angegriffen. Augenzeugen sprechen von einer der schwersten Angriffswellen seit Kriegsbeginn.

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Israels Militär hat kurz vor einer möglichen Waffenruhe im Libanon erneut Ziele im Herzen der Hauptstadt Beirut sowie in den Vororten angegriffen. Im Zentrum sei ein Gebäude in der Gegend der dicht besiedelten Stadtteile Nuweiri und Ras Al Naba bombardiert worden, berichteten Augenzeugen und Quellen im Sicherheitsbereich. Laut Angaben des Gesundheitsministeriums wurden dabei mindestens drei Menschen getötet und mindestens 26 weitere verletzt. Die Bergungsarbeiten dauerten an. Israels Militär hatte keine Warnung für den Angriff veröffentlicht.

In den als Dahija bekannten Vororten der Hauptstadt, einer Hochburg der Hisbollah-Miliz, flog Israels Luftwaffe massive Bombardierungen. Augenzeugen berichteten von Dutzenden Luftschlägen und einer der schwersten Angriffswellen seit der jüngsten kriegerischen Eskalation zwischen der Hisbollah und Israels Militär. Dichte Rauchwolken stiegen demnach auf, Teile der Vororte standen in Flammen. Ein israelischer Militärsprecher hatte zuvor Warnungen für rund 20 Gebäude in Dahija veröffentlicht.

Israel will "Terror-Ziele" ausschalten

Die israelische Armee teilte mit, es seien 20 "Terror-Ziele" im Gebiet von Beirut angegriffen worden, darunter 13 in Dahija. Dabei handele es sich unter anderem um ein Luftabwehrzentrum der Hisbollah, Kommando- und Geheimdienstzentren sowie Munitionslager der Organisation. Die Angriffe hätten auch Finanzeinrichtungen der Hisbollah gegolten.

Bereits am Wochenende hatte die israelische Luftwaffe ihre Angriffe in den Vororten intensiviert und nach eigenen Angaben unter anderem Kommandozentralen der proiranischen Hisbollah zerstört. Evakuierungsaufrufe gab es auch für die südlibanesische Stadt Nakura, wo sich auch das Hauptquartier der UN-Beobachtermission Unifil befindet.(afp/bearbeitet von phs)

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