Kuba schließt sich nach eigenen Angaben der Klage Südafrikas im Zusammenhang mit Israels Vorgehen im Gazastreifen vor dem Internationalen Gerichtshof (IGH) an. Der Inselstaat werde als Drittstaat seine Interpretation der Normen der UN-Völkermordkonvention vorlegen, die Israel durch seine Handlungen im Gazastreifen "eklatant verletzt" habe, erklärte das kubanische Außenministerium am Freitag.

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Israel "Völkermord" im Gazastreifen

Das Vorgehen erfolge im Einklang mit dem "entschlossenen und anhaltenden Engagement" der Regierung in Kuba, die "legitimen internationalen Bemühungen zur Beendigung des Völkermords am palästinensischen Volk zu unterstützen und so viel wie möglich dazu beizutragen", erklärte das Außenministerium des kommunistisch regierten Lands weiter.

Anfang Juni hatten sich bereits Chile und Spanien der südafrikanischen Klage gegen Israel angeschlossen.

Der IGH in Den Haag prüft derzeit eine im Dezember eingereichte Klage, in der Südafrika Israel "Völkermord" im Gazastreifen vorwirft. Der IGH wies Israel daraufhin im Januar an, alles in seiner Macht Stehende zu tun, um bei seinem Vorgehen gegen die islamistische Hamas im Gazastreifen Handlungen im Zusammenhang mit einem möglichen "Völkermord" zu verhindern.

Im Mai ordnete das Gericht zudem einen Stopp der israelischen Militäroffensive in Rafah im Süden des Gazastreifens an.

Mehr als 37.430 Menschen getötet

Kämpfer der Hamas und anderer militanter Palästinensergruppen hatten am 7. Oktober vom Gazastreifen aus einen Großangriff auf Israel ausgeführt und dabei israelischen Angaben zufolge 1194 Menschen getötet. Zudem wurden 251 Menschen als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt.

Als Reaktion auf den Großangriff geht Israel seither massiv militärisch im Gazastreifen vor. Nach Angaben des von der Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums, die sich nicht unabhängig überprüfen lassen, wurden dabei bislang mehr als 37.430 Menschen getötet.  © AFP

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