Ohne zusätzliche Hilfslieferungen droht im Gazastreifen nach Ansicht von UN-Generalsekretär António Guterres eine katastrophale Hungerkrise.
"Kinder in Gaza sterben heute an Nahrungs- und Wassermangel", sagte Guterres am Freitag in New York. Dies sei komplett vermeidbar. "Wenn die Tür für Hilfe geschlossen ist, öffnet sich die Tür für das Verhungern." Mehr als eine Million Menschen, etwa die Hälfte der Bevölkerung des abgeriegelten Küstenstreifens, seien von katastrophalem Hunger bedroht. "Nichts kann die Kollektivstrafe für die Palästinenser rechtfertigen", sagte Guterres weiter.
Internationalen Experten zufolge droht vor allem im Norden Gazas eine Hungersnot, die schlimmste Form der Hungerkrise. Guterres äußerte sich eher zurückhaltend zu den jüngst von Israel angekündigten Schritten, mehr Hilfslieferungen zu ermöglichen. Er hoffe, dass die Ankündigungen "effektiv und schnell" umgesetzt würden, denn die Lage im Gazastreifen sei "absolut verzweifelt". "Es braucht wegen der dramatischen humanitären Bedingungen einen Quantensprung bei den Lieferungen lebensrettender Hilfe, einen wirklichen Paradigmenwechsel", sagte Guterres.
Der Gaza-Krieg begann vor fast sechs Monaten mit dem verheerenden Massaker, das die islamistische Hamas und andere extremistische Gruppen am 7. Oktober im israelischen Grenzgebiet verübten. Israel reagierte zunächst mit massiven Luftangriffen, dann auch mit einer Bodenoffensive in den meisten Teilen des Gazastreifens. © dpa
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