Eine Zeitung behauptet, Wolodymyr Selenskyj habe von den Plänen, die Ostsee-Pipeline Nord Stream zu beschädigen, gewusst. Nun äußert sich der Berater des ukrainischen Präsidenten.

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Die Führung in Kiew hat einen Bericht der US-Zeitung "Wall Street Journal" über eine Billigung der Sabotage an den Nord-Stream-Pipelines in der Ostsee durch die ukrainische Führung als "Unsinn" zurückgewiesen.

"Eine Verwicklung der Ukraine in die Nord-Stream-Explosionen ist absoluter Unsinn", sagte der Präsidentenberater Michailo Podoljak am Donnerstag der Nachrichtenagentur AFP in Kiew. "Diese Aktionen waren für die Ukraine von keinerlei praktischem Interesse."

Das "Wall Street Journal" hatte am Mittwoch berichtet, die Sprengungen an den Pipelines seien auf höchster ukrainischer Regierungsebene gebilligt worden - und anfangs auch von Präsident Wolodymyr Selenskyj. Die US-Zeitung berichtete unter Berufung auf ukrainische Militärkreise, die Anschläge seien unter der Führung des damaligen ukrainischen Oberbefehlshabers Walerij Saluschnyj ausgeführt worden.

Saluschnyj soll Anordnung Selenskyjs ignoriert haben

In den exklusiven Recherchen heißt es, die Sabotage-Pläne seien im Mai 2022 im Alkohol-Rausch aufgekommen, als mehrere hochrangige Militärs die Abwehr russischer Angriffe feierten. "Das Ganze ist aus einer durchzechten Nacht und der eisernen Entschlossenheit einer Handvoll Leute entstanden, die den Mut hatten, ihr Leben für ihr Land zu riskieren", wird ein nicht namentlich genannter ukrainischer Offizier zitiert.

Selenskyj habe die Sabotage-Aktion anfangs zwar genehmigt, später aber auf Drängen des US-Auslandsgeheimdienstes CIA deren Stopp angeordnet. Saluschnyj habe diese Anordnung jedoch ignoriert. Anfang 2024, fast zwei Jahre nach Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine, war Saluschnyj von seinem Posten entbunden worden. (AFP/mbo)

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