Die Hälfte der dauerhaften Zuwanderer in Deutschland waren im vergangenen Jahr EU-Bürger. Das teilte die OECD am Dienstag in Berlin mit.

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Die EU-Freizügigkeit macht demnach die größte der vier Migrationskategorien aus. Wer Unionsbürger ist, darf sich in der EU frei bewegen, in jedes Mitgliedsland einreisen und sich dort aufhalten. "Bei der Freizügigkeit sind das Leute, die länger als ein Jahr bleiben und keine Studenten sind", sagte eine Sprecherin.

Die zweitgrößte Gruppe war laut OECD mit 21 Prozent der humanitären Migration zuzuordnen. Das sind zum Beispiel Menschen, die vor Krieg fliehen. Rund 15 Prozent der Zuwanderer seien über den Familiennachzug nach Deutschland gekommen. Die Arbeitsmigration bleibe von nachgeordneter Bedeutung: Um in Deutschland zu arbeiten, seien nur 14 Prozent der Menschen zugewandert.

Am Montag hatte die OECD ihren neuen Migrationsbericht vorgestellt. Die auf ein Rekordniveau gestiegene Zuwanderung in die Industrieländer stärkt demnach den Arbeitsmarkt. Mit mehr als sechs Millionen dauerhaften Zuwanderern in die OECD-Länder habe der Zuzug 2022 ein noch nie dagewesenes Ausmaß erreicht. Flüchtlinge aus der Ukraine sind in diesen Zahlen nicht berücksichtigt. Für Deutschland geht die OECD für 2022 von 641 100 Zuwanderern aus.

Derzeit ist ein starker Anstieg der Asylanträge zu verzeichnen. Allein bis September diesen Jahres wurden nach Angaben des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge in Deutschland 233 744 Erstanträge auf Asyl gestellt - und somit deutlich mehr als im gesamten Vorjahr. Hinzu kommen mehr als eine Million Flüchtlinge aus der Ukraine, die kein Asyl beantragen müssen.  © dpa

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