Auch am Osterwochenende haben in Paris und anderen französischen Städten wieder zahlreiche Anhänger der "Gelbwesten" demonstriert. In der französischen Hauptstadt kam es am Samstag erneut zu Spannungen zwischen Sicherheitskräften und Demonstranten, mehrere Fahrzeuge und Mülleimer gingen in Flammen auf. Die "Gelbwesten" sammelten sich auf dem Platz der Republik.

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Behördenangaben zufolge gingen 27 900 Menschen in ganz Frankreich auf die Straße, davon 9000 in Paris. Die "Gelbwesten" machten deutlich höhere Angaben. Eine Woche zuvor hatten nach offiziellen Angaben 31 000 Anhänger der Protestbewegung demonstriert.

Die "Gelbwesten" protestieren seit Mitte November gegen die Reformpolitik des französischen Präsidenten Emmanuel Macron. Es war nun der 23. Samstag in Folge, an dem Anhänger der Bewegung auf die Straßen gingen. Die Polizei führte in der Hauptstadt mehr als 20 000 präventive Kontrollen durch, wie der Sender Franceinfo unter Berufung auf die Polizeipräfektur berichtete.

Aufregung wegen hohen Spenden

Frankreichs Innenminister Christophe Castaner teilte auf Twitter ein Video, auf dem zu hören ist, wie "Bringen Sie sich um" skandiert wird. "Schande über diejenigen, die sich (daran) beteiligt haben", schrieb Castaner. In Frankreich hatte zuletzt eine hohe Zahl von Polizisten-Suiziden für Aufsehen gesorgt. Die Zeitung "Le Figaro" schrieb, dass während der Proteste am Platz der Republik auch Journalisten festgenommen worden seien.

In Paris waren rund um die Kathedrale Notre-Dame und die Champs-Élysées keine Proteste erlaubt. Auf der Prachtmeile war es immer wieder zu heftigen Ausschreitungen gekommen.

Für das Osterwochenende hatten einige Führungsfiguren der zersplitterten Bewegung zu Protesten aufgerufen und mobilisiert. Frankreich hatte sich daher erneut auf Ausschreitungen vorbereitet. Ärger gab es bei einigen Anhängern der Bewegung über die hohen Spenden, die für den Wiederaufbau der bei einem Brand schwer beschädigten Kathedrale Notre-Dame zusammenkamen.  © dpa

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