- Am Montagabend sind in deutschen Städten erneut zahlreiche Menschen gegen die Corona-Maßnahmen auf die Straße gegangen.
- Abstandsgebote und Maskenpflicht wurden dabei kaum eingehalten.
Tausende haben am Montagabend in deutschen Städten gegen Corona-Maßnahmen protestiert. In Rostock etwa gingen nach Angaben der Polizei knapp 3.000 Menschen auf die Straße. Abstandsgebote und Maskenpflicht wurden bei einem Marsch durch die Innenstadt kaum eingehalten. In Magdeburg versammelten sich etwa 3.500 Menschen, in Gummersbach rund 500 und in Wilhelmshaven etwa 250.
In Thüringen waren der Polizei rund 14 Versammlungen mit Hunderten Teilnehmern bekannt. Ein Sprecher sagte, an verschiedenen Orten seien der Einsatz von Pyrotechnik sowie Rangeleien festgestellt worden. Am Wochenende war es in Thüringen teils zu gewaltsamen Protesten gekommen. In Greiz etwa wurden 14 Polizisten verletzt.
An mehreren Orten in Sachsen ging die Polizei am Montagabend gegen Proteste vor. Nach Angaben der Polizei kam es unter anderem in Freiberg, Bautzen, Dresden und Pirna zu unerlaubten Menschenansammlungen.
In Dresden musste die Polizei eingreifen
In Freiberg kesselte die Polizei rund 100 Menschen in der Nähe eines Supermarktparkplatzes zunächst ein, musste die Protestierenden dann aber doch weiter gehen lassen. Aufgrund der Nähe zu den Geschäften sei nicht festzustellen gewesen, ob es sich bei den Personen um Teilnehmer oder um Kunden der Märkte handelte, sagte ein Sprecher der Polizei. Damit sei der Kessel rechtswidrig gewesen. In Dresden stellte die Polizei in der Innenstadt rund 100 Personen fest. Bei einem Dutzend konnten die Identitäten geklärt werden. Es sollen Ordnungswidrigkeitsverfahren eröffnet werden.
Teils werden Proteste von Gegnern staatlicher Maßnahmen zur Corona-Bekämpfung angemeldet und Auflagen eingehalten. Teils werden Verbote und Regeln aber auch gezielt missachtet. Politiker, Polizei und Verfassungsschützer hatten sich zuletzt besorgt über eine Radikalisierung gezeigt, insbesondere im extremistischen Teil der Protestierenden. Nach Einschätzung von Experten mischen bei den Protesten auch rechtsextreme Gruppen mit, die seit Jahren auch gegen Migration und staatliche Strukturen mobilisieren. Bei solchen Protesten waren in den vergangenen Wochen wiederholt auch Journalisten beschimpft oder attackiert worden. (dpa/fra)
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