Auf der spanischen Urlaubsinsel Mallorca gibt es immer wieder Proteste gegen den Massentourismus. Die deutschen Grünen können das nachvollziehen.

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Die deutschen Grünen halten die erneuten Proteste auf Mallorca gegen den dortigen Massentourismus für berechtigt. "Ich habe Verständnis, wenn sich die Bevölkerung dort zur Wehr setzt, wo sich durch Massentourismus Schäden einstellen",sagte Matthias Gastel, Tourismus-Experte der Grünen-Bundestagsfraktion, der "Rheinischen Post" nach Mitteilung vom Sonntag. "Wenn Wohnraummangel, Wasserknappheit und Müllberge die Folgen von Inseltourismus sind, der von Masse statt von Qualität geprägt ist, dann ist im Interesse von Mensch und Natur Handeln angesagt", sagte Gastel weiter.

Grüne fordern nachhaltigeren Tourismus

Der Grünen-Parlamentarier forderte, dass im Tourismus viel stärker auf Nachhaltigkeit geachtet werden müsse. "Dies umfasst die Umweltbelastungen bei der An- und Abreise ebenso wie vor Ort." Der wachsende Druck auf die Branche sei daher richtig. Es gehe darum, "hier zusammen mit der Politik Konzepte zu entwickeln", sagte Gastel.

Die Union hingegen warnte davor, deutsche Urlauber zu verschrecken. Die tourismuspolitische Sprecherin der Bundestagsfraktion, Anja Karliczek (CDU), sagte ebenfalls der "Rheinischen Post": "Die Urlauber auch aus Deutschland sichern Arbeitsplätze, sorgen für Steuereinnahmen, die wiederum in Investitionen in die Infrastruktur vor Ort fließen." Der Tourismus sei daher ein "wichtiger Teil der Wirtschaftsleistung nicht nur auf Mallorca, sondern in vielen südeuropäischen Ländern".

Karliczek zeigte zugleich Verständnis für den Protest: "Natürlich sorgt der Overtourismus auch für Probleme." So kritisierte sie einen Verdrängungswettbewerb auf dem Immobilienmarkt. "Das sorgt - nicht nur auf Mallorca, sondern auch bei uns - für Unmut in der Bevölkerung, die diese Preise nicht mehr bezahlen können."

Bewegung gegen Massentourismus in Spanien

Seit einigen Wochen gibt es in vielen spanischen Urlaubsregionen - darunter auch auf der Baleareninsel Mallorca - Proteste gegen den Massentourismus und dessen Folgen. Zu den von den Einwohnern vorgebrachten Beschwerden gehören der angespannte Immobilienmarkt, die Zunahme der touristischen Vermietungen, die viele Einwohner zur Flucht aus den Stadtzentren gezwungen hat, sowie die Lärm- und Umweltbelastungen. (afp/sbi)

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