US-Verteidigungsminister Lloyd Austin verspricht der Ukraine bei seinem Besuch in Kiew neue Militärhilfe. Insgesamt ist von 100 Millionen Dollar die Rede. Im Folgenden ein Überblick über die Ereignisse in der Nacht und ein Ausblick auf den Tag.

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Die USA stellen der Ukraine zur Abwehr der russischen Invasion weitere Militärausrüstung bereit. Bei dem neuen Paket im Wert von 100 Millionen US-Dollar (rund 91,4 Millionen Euro) handelt es sich um Militärhilfe, die bereits vom US-Kongress genehmigt wurde. Das Rüstungspaket umfasst unter anderem Stinger-Flugabwehrraketen, einen Mehrfachraketenwerfer vom Typ Himars sowie Artilleriemunition.

US-Verteidigungsminister Lloyd Austin sagte während seines Aufenthalts in Kiew am Montag: "In einem Konflikt wie diesem gibt es kein Patentrezept." Es komme darauf an, die richtigen Fähigkeiten bereitzustellen und diese auch sinnvoll in die ukrainischen Verteidigungsbemühungen zu integrieren, damit man auf dem Schlachtfeld größtmöglichen Effekt erzielen könne.

Er sicherte der Ukraine bei seinem Besuch weitere Unterstützung zu. Dafür sehe er "parteiübergreifende Unterstützung in beiden Kammern des Kongresses". Einige Kongressmitglieder hätten berechtigte Fragen, die die Regierung beantworten werde. "Das, was in der Ukraine passiert, ist nicht nur für die Ukraine wichtig, sondern für die ganze Welt", betonte Austin. Die Regierung von Präsident Joe Biden muss um die Freigabe neuer Mittel für die Ukraine kämpfen, denn die Fortsetzung der Hilfen ist im US-Kongress umstritten.

Selenskyj betont Wert der Artilleriemunition

Zuvor hatte schon der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj das Rüstungspaket aus den USA bekanntgegeben. "Insbesondere wird es mehr Artilleriegeschosse geben, die jetzt besonders benötigt werden", sagte Selenskyj am Montag in seiner täglichen Videobotschaft.

Bei den produktiven Gesprächen mit Austin seien die Entwicklungen an der Front und Möglichkeiten zur Stärkung der ukrainischen Verteidigung erörtert worden, teilte Selenskyj mit. Er bedankte sich bei den USA für deren "unveränderte Führungsrolle bei der Hilfe".

Zehn Jahre Euromaidan: Moskau sieht Schuld bei Ukraine und Westen

Zum zehnten Jahrestag der proeuropäischen Proteste auf dem Maidan in Kiew hat das russische Außenministerium der Ukraine und dem Westen die alleinige Schuld am Konflikt mit Moskau zugeschoben. In sehr abfälligen Worten fragte Ministeriumssprecherin Maria Sacharowa, was der Traum von Europa der Ukraine gebracht habe. "Aus einer wohlhabenden, industriell entwickelten, dicht bevölkerten Ex-Sowjetrepublik hat sich die Ukraine in ein verarmtes, absterbendes Gebiet verwandelt", sagte sie.

Die Ukraine habe durch die Ereignisse seit November 2013 ihre staatliche Eigenständigkeit verloren und werde durchgefüttert "von westlichen Kolonisatoren, die ihre Innen- und Außenpolitik bestimmen", behauptete Sacharowa. Das russische Außenministerium veröffentlichte die Äußerungen am Montag auf seiner Webseite. Kremlchef Wladimir Putin führt seit fast 21 Monaten Krieg gegen die Ukraine, um das Land wieder unter die Kontrolle Moskaus zu bringen.

Zehntausende Frauen dienen in der ukrainischen Armee

Mehr als 40 000 Frauen dienen während des russischen Angriffskriegs in der ukrainischen Armee. Das seien etwas mehr als fünf Prozent der Gesamtstärke der Streitkräfte, teilte das Verteidigungsministerium in Kiew am Montag mit. Rund 5000 Ukrainerinnen befänden sich unmittelbar im Kampfeinsatz. Insgesamt seien bisher mehr als 13.400 Frauen an Kampfhandlungen beteiligt gewesen.

Was am Dienstag wichtig wird

Russlands Präsident Wladimir Putin nimmt an einer Videokonferenz der Brics-Staaten zum Gaza-Krieg teil. Bei seinem Auftritt dort will sich der Kremlchef trotz des eigenen Angriffskriegs gegen die Ukraine auf internationaler Ebene als Vermittler präsentieren. In der Ukraine wird derweil der zehnte Jahrestag der proeuropäischen Proteste auf dem Maidan in Kiew begangen. Zum Gedenken an die folgenreichen Demonstrationen werden auch Gäste aus dem Ausland erwartet. (dpa/lag)

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