Lange galt der Beschuss des Hinterlands als russisches Privileg im Krieg gegen die Ukraine. Doch inzwischen hat auch Kiew Mittel gefunden, Ziele tief in Russland zu bekämpfen wie nun im Kaukasus.

Mehr News zum Krieg in der Ukraine

In Grosny, der Hauptstadt der russischen Teilrepublik Tschetschenien, sind am Morgen mehrere Drohnen eingeschlagen. Nach Angaben der oppositionellen Telegramkanäle NIYSO und Ostoroschno Nowosti waren ein Armeelager und ein Stützpunkt der Polizei-Spezialeinheit OMON Ziel der Angriffe. Auf Videos ist der Moment des Einschlags zu sehen. Später bestätigte Tschetscheniens Machthaber Ramsan Kadyrow den Einschlag.

Seinen Angaben nach erreichte nur eine der drei Drohnen ihr Ziel. Schäden und Opfer gab es angeblich nicht. "Jeden Versuch, Ziele bei uns zu attackieren, werden wir mit genaueren und härteren Vergeltungsschlägen beantworten", schrieb er auf seinem Telegramkanal. Als Reaktion habe er bereits die Koordinaten ukrainischer Soldaten bei Charkiw an die russische Luftwaffe übergeben, die daraufhin mit einem Raketenangriff 200 Ukrainer getötet habe, behauptete er. Eine unabhängige Bestätigung dafür gibt es nicht.

Dritter mutmaßlich ukrainische Angriff auf Tschetschenien

Seit Monatsbeginn ist es bereits der dritte mutmaßlich ukrainische Angriff auf Tschetschenien. Vor wenigen Tagen waren bei einer ähnlichen Attacke auf eine Kaserne mehrere Soldaten verletzt worden. Kadyrow hatte auch damals Vergeltung angekündigt.

Der tschetschenische Machthaber gilt als treuer Unterstützer von Kremlchef Wladimir Putin und als Hardliner im russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Die Teilrepublik hat verhältnismäßig viele Soldaten in das Nachbarland geschickt. (dpa/bearbeitet von tas)

JTI zertifiziert JTI zertifiziert

"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.