Innerhalb von zwei Tagen hat die Ukraine zwei strategisch wichtige Brücken bei Kursk zerstört. Für Russland stellt die zerbombte Infrastruktur ein immer größeres Problem dar.
Die ukrainische Luftwaffe hat nach der Zerstörung der wichtigsten Brücke über den Fluss Sejm im russischen Gebiet dort einen weiteren Treffer an einer zweiten Brücke gemeldet. "Noch einmal minus eine Brücke", teilte Luftwaffenkommandeur Mykola Oleschtschuk in seinem Telegramkanal mit und veröffentlicht erneut ein Video dazu.
Auf Bildern ist ein großes Loch in der Fahrbahn zu sehen. Es soll sich um die Überführung nahe dem Dorf Swannoje handeln. Anders als die Brücke bei Gluschkowo, die am Freitag zerbombt worden war, stand das Bauwerk noch. Russische Militärblogger bestätigten die Schäden. Der Übergang sei noch für Fußgänger und vereinzelt für Autos nutzbar, hieß es im Telegram-Kanal Rybar.
"Die Luftstreitkräfte nehmen dem Feind mit Präzisionsschlägen die logistischen Möglichkeiten, was sich erheblich auf den Verlauf der Kampfhandlungen auswirkt", sagte Oleschtschuk. Details nannte er nicht. Die Brücke diente ebenfalls der Versorgung der russischen Streitkräfte.
Fehlende Brücken bringen Russen in schwierige Lage
Nach Angaben russischer Militärblogger gibt es nun nur noch eine Brücke im Kreis Gluschkowo für den Nachschub der Moskauer Truppen - und zwar bei dem Dorf Karysch.
Der Militärbeobachter Jan Matwejew erklärte in einem Video, dass sich die Lage für russischen Truppen zunehmend verschlechtere in der Region. Sie könnten in eine Falle geraten, sagte er. "Wenn die russischen Soldaten nicht abrücken, dann werden sie umzingelt. Wenn sie abrücken, dann lassen sie ein großes Gebiet ohne Schutz", sagte er.
Russland hatte die Zerstörung der Brücke bei Gluschkowo am Freitag bestätigt. Russischen Medien zufolge sind dadurch mehr als 30 Ortschaften in der Grenzregion zur Ukraine abgeschnitten vom übrigen Gebiet. Die Menschen sollen inzwischen in Sicherheit gebracht worden sein. Das russische Außenministerium hatte kritisiert, dass die Infrastruktur unter Einsatz von Waffen aus Nato-Staaten zerstört werde.
Die Ukraine führt in ihrem Abwehrkampf gegen den seit fast zweieinhalb Jahren andauernden russischen Angriffskrieg seit dem 6. August eine beispiellose Bodenoffensive im Raum Kursk. Kiew will damit nach eigenen Angaben Moskau zu Verhandlungen zwingen, den Krieg zu beenden. (dpa/bearbeitet von thp)
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.