Die deutschen Leopard-Panzer sind in der Ukraine eingetroffen. Tausendfach wurde das Modell bereits hergestellt. Die Bundeswehr spricht von "einem der modernsten Kampfpanzer der Welt".

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Bei der militärischen Unterstützung der Ukraine gegen Russland hat sich Deutschland nach langem Zögern entschieden, auch Kampfpanzer vom Typ Leopard zu liefern. Inzwischen sind die Kampfpanzer in dem Kriegsland eingetroffen, wie Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) am Montagabend bestätigte.

Das Waffensystem Leopard wird seit fast 60 Jahren durch den Münchner Rüstungskonzern Krauss-Maffei Wegmann (KMW) gebaut, der inzwischen zur deutsch-französischen KNDS-Gruppe gehört. Seit 1965 wurden 4.700 Leopard 1 gefertigt. KMW zufolge sind die alten Leopard-Modelle derzeit noch in neun Ländern auf fünf Kontinenten im Einsatz. Die Bundeswehr hat keine Leopard 1 mehr.

Leopard 2: In 19 Staaten im Einsatz

Seit 1979 wurde das in Zusammenarbeit mit Rheinmetall gebaute Nachfolge-Modell Leopard 2 in der Bundeswehr eingeführt. Die neueste Version der deutschen Streitkräfte trägt die Bezeichnung 2A7V. Die Bundeswehr spricht von "einem der modernsten Kampfpanzer der Welt". KMW hat nach eigenen Angaben bisher "über 3.500" Leopard 2 hergestellt, die in 19 Staaten im Einsatz sind.

Der 64 Tonnen schwere Panzer hat eine 120-Millimeter-Kanone. Der Leopard 2 A7V wird maximal 63 km/h schnell und hat eine Schussweite von bis zu 5.000 Metern. Die Geschosse können laut Bundeswehr "mehr als 80 Zentimeter Panzerstahl auf mehrere tausend Meter Entfernung" durchschlagen. Die Besatzung besteht aus vier Soldaten.

Der Typ 2A6 ist etwas älter; die Unterschiede zum 2A7 sind in puncto Leistung und Kampfkraft nicht groß. Der 2A7 verfügt aber über einen besseren Schutz gegen panzerbrechende Waffen und über zusätzliche Wärmebildkameras.

Insgesamt verfügt die Bundeswehr über 320 Leopard-2-Panzer. Gut die Hälfte davon sind Panzer vom Typ 2A6. Über Modelle des Typs 2A4, wie sie etwa Polen nutzt, verfügt die Bundeswehr nicht mehr.

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Lieferung nach langem Ringen

Mit den Waffen will Deutschland die Ukraine gegen die russische Invasion unterstützen. Der genaue Transportweg wurde aus Sicherheitsgründen geheimgehalten. Ausgeliefert wurde laut "Spiegel" auch ein umfangreiches Paket zugehöriger Waffen und Ersatzteile. In den vergangenen beiden Monaten waren ukrainische Soldaten und Techniker in Deutschland am Leopard und am Marder ausgebildet worden.

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Um die Lieferung hatte es ein langes Ringen gegeben, bevor diese Ende Januar von der Bundesregierung zugesagt wurde. Damals war vorgesehen, gemeinsam mit anderen EU-Partnern für die Ukraine zwei Panzer-Bataillone mit jeweils 31 Leopard 2 zusammenzustellen. Nach Schwierigkeiten, dafür genug Panzer zusammenzubekommen, hatte Deutschland seine Zusage von 14 auf 18 Kampfpanzer aufgestockt.

Bei den Lieferungen Deutschlands und verbündeter Staaten geht es um Panzer des Typs Leopard 2A6. Ein weiterer Verband mit etwas älteren Fahrzeugen des Typs 2A4 wird von Polen und anderen Staaten bereitgestellt. (afp/fab)

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