Russland hat am Samstag die Einnahme eines weiteren Dorfes gemeldet. Derweil erklärte der ukrainische Präsident, dass er am Treffen in Ramstein teilnehmen wird.

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Die russische Armee hat nach eigenen Angaben am Samstag ein weiteres Dorf in der Nähe der strategisch wichtigen ostukrainischen Stadt Pokrowsk eingenommen. Russische Soldaten hätten "die Siedlung Shelannoje Wtoroje befreit", erklärte die Armee unter Verwendung des russischen Namens für das Dorf Shelanne Druge. Es befindet sich in der Nähe der Stadt Kurachowe und südöstlich der Stadt Ukrainsk, deren Einnahme Russland Ende September verkündet hatte.

Pokrowsk ist ist eines der wichtigsten Ziele des russischen Vorstoßes. Die Stadt ist der Bahn- und Straßenverkehrsknotenpunkt, über den der Nachschub für die ukrainischen Truppen läuft.

Russland meldet regelmäßig die Einnahme von Ortschaften, zuletzt zog sich die ukrainische Armee aus der Stadt Wuhledar zurück. Am Montag hatte die russische Armee bereits die "Befreiung" des Dorfes Nelipiwka im Osten der Ukraine verkündet. Der Ort liegt nördlich nahe der ukrainischen Stadt New York, wo die Ukraine kürzlich Geländegewinne gemeldet hatte.

Tote in der südlichen Region Saporischschja

Von Russland eingesetzte Behörden in der Stadt Gorliwka teilten derweil mit, dass durch ukrainischen Beschuss elf Zivilisten verletzt worden seien. Das Verteidigungsministerium in Moskau erklärte überdies, dass in der Nacht zum Samstag zehn ukrainische Drohnen über den russischen Grenzregion Belgorod, Woronesch und Kursk abgeschossen worden seien. Der Gouverneur von Woronesch, Alexander Gussew, erklärte im Onlinedienst Telegram, ein Zivilist sei bei einem Drohnenangriff verletzt worden.

Auf ukrainischer Seite wurden in der südlichen Region Saporischschja nach Angaben von Gouverneur Iwan Fedorow zwei Zivilisten durch russische Angriffe getötet.

Selenskyj nimmt am Ukraine-Treffen im Ramstein nächste Woche teil

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat derweil erklärt, dass er am kommenden Samstag am Treffen der Ukraine-Unterstützerstaaten im rheinland-pfälzischen Ramstein teilnehmen wird. "Wir bereiten uns auf das 25. Ramstein-Treffen am 12. Oktober vor, das zum ersten Mal auf der Ebene der Staats- und Regierungschefs stattfinden wird", erklärte Selenskyj am Samstag im Onlinedienst X. Er werde dort seinen "Siegesplan" vorstellen, der "klare, konkrete Schritte für ein gerechtes Ende des Krieges" enthalte, fügte er hinzu.

Russland könne durch "die Entschlossenheit unserer Partner und die Stärkung der Ukraine" aufgehalten werden, erklärte der ukrainische Präsident weiter.

Russland hatte seinen Angriffskrieg gegen die Ukraine im Februar 2022 begonnen und hält derzeit 18 Prozent des Nachbarlandes besetzt. Nach einer Reihe von Rückschlägen im ersten Kriegsjahr machte die russische Armee 2023 an Boden gut und rückte 2024 weiter gegen die ukrainische Armee vor, der es häufig an Personal und Rüstungsgütern fehlt.

Die Ukraine hat jüngst den Druck auf ihre westlichen Unterstützer erhöht, ihr zu erlauben, vom Westen gelieferte Waffen mit großer Reichweite auch tiefer auf russischem Gebiet einzusetzen. (afp/bearbeitet von mbo)

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