Die Ukraine darf keine vom Westen gelieferten schweren Waffen gegen Ziele in Russland einsetzen. Deshalb ist Kiew dazu übergegangen eigene Waffen zu diesem Zweck zu entwickeln.

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Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat eine neu entwickelte Waffe seiner Streitkräfte vorgestellt. "Der Cluster 'Paljanyizja' wird in das Raketenprogramm der Ukraine aufgenommen", sagte er. "Diese Drohnenrakete ist viel schneller als unsere Langstreckendrohnen - und leistungsfähiger."

Weitere Details konnte und wollte Selenskyj aus Sicherheitsgründen nicht nennen. Unter "Paljanyzja" ist das traditionelle Weißbrot der Ukraine zu verstehen.

Ukraine erhöht Produktion

Die Ukraine ist in den vergangenen Monaten verstärkt zum Bau von Drohnen aller Art übergegangen. Diese relativ preiswerten Waffen können in großen Stückzahlen hergestellt werden. Die ukrainischen Streitkräfte setzen vor allem Langstreckendrohnen gegen Ziele auf russischem Staatsgebiet ein, da ihnen die westlichen Partner bisher nicht den Einsatz schwerer Waffen - Raketen oder Marschflugkörper - für diese Angriffe erlauben.

Nach Worten Selenskyjs sei der Krieg zum Aggressor Russland "zurückgekehrt". Russland habe die Ukraine "zerstören" wollen, aber "was der Feind in unser Land gebracht hat, ist nun an seinen Ursprung zurückgekehrt", sagte Selenskyj in einer Videobotschaft, die seinen Angaben zufoge in der ukrainischen Grenzregion aufgenommen wurde, von der aus Kiew seine Überraschungsoffensive auf Russland gestartet hatte.

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Anhaltende Unterstützung für Ukraine

Bereits am Vortag hatte US-Präsident Joe Biden der Ukraine neue Militärhilfe zugesichert, insbesondere zur Luftabwehr. "Russland wird in diesem Konflikt nicht siegen", betonte Biden. Das US-Verteidigungsministerium bezifferte den Umfang der neuen Hilfen auf 125 Millionen Dollar (112 Millionen Euro), die Lieferungen stammen demnach aus US-Beständen.

Auch Bundeskanzler Olaf Scholz sicherte Selenskyj in einem Telefonat "die anhaltende und unverbrüchliche Solidarität" Deutschlands mit der Ukraine zu. Selenskyj habe der Bundesregierung für die kontinuierliche militärische Unterstützung gedankt, insbesondere bei der Luftverteidigung, teilte Regierungssprecher Steffen Hebestreit mit.

Im Herbst soll Kiew aus Litauen rund 5000 Drohnen erhalten. Zuvor schon sollen neben Munition und Waffen auch Flugabwehrsysteme, Raketen sowie Ausrüstung zur Drohnenabwehr bis Anfang September geliefert werden. Zudem stelle Litauen 35 Millionen Euro für den Kauf von Radargeräten und Ausrüstung zur Minensuche zur Verfügung, sagte Regierungschefin Ingrida Šimonytė. (dpa/afp/bearbeitet von ng)

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