In den sozialen Netzwerken wird ein Video verbreitet, das den Beginn des ukrainischen Angriffs auf das russische Gebiet Kursk zeigen soll. Das kurze Video mutet an wie ein Actionfilm.

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Gut eine Woche nach Beginn des ukrainischen Vorstoßes im russischen Gebiet Kursk haben Kiews Luftlandetruppen ein Video von den angeblich ersten Stunden der Operation veröffentlicht. Der 6. August, der Tag des Beginns der Offensive, werde als historischer Tag in die Geschichte des russisch-ukrainischen Krieges eingehen, teilte die Kampfeinheit mit. In einem Begleittext zum Video stand: Entminung, Durchbruch der Grenze, Zerstörung der Verteidigungsanlagen des Gegners, Luftschläge, Artilleriefeuer und die Festsetzung von Kriegsgefangenen. Russlands Grenzschützer und Militär hatten sich völlig überrascht gezeigt von der Attacke.

Die Echtheit der Aufnahmen, die mit Musik wie in einem Actionfilm unterlegt waren, konnte zunächst von unabhängiger Seite nicht überprüft werden. Sie machten auch auf zahlreichen ukrainischen und russischen Nachrichtenseiten die Runde.

Die Operation gilt auch als Bloßstellung für Kremlchef Wladimir Putin, der seit 25 Jahren an der Macht ist. Putin hatte nach Beginn seines Angriffskrieges gegen die Ukraine vor fast zweieinhalb Jahren den Menschen im flächenmäßig größten Land der Erde immer wieder Sicherheit versprochen. Putin wurde am 17. August 1999 zunächst Regierungschef, dann Präsident. An diesem Samstag wird er seit einem Vierteljahrhundert an der Macht sein.

Weiter schwere Kämpfe im Raum Kursk

Im Raum Kursk dauerten indes die Kämpfe an. Die ukrainischen Truppen sind nach Angaben der Militärführung in Kiew weiter auf dem Vormarsch und haben demnach mehr als 80 Ortschaften auf einer Fläche von 1.500 Quadratkilometern unter ihre Kontrolle gebracht. Unabhängige Militärbeobachter halten die Angaben für überzogen und gehen von etwa der Hälfte der von Kiew genannten Zahlen aus.

Russische Militärblogger berichteten von schweren Kämpfen. Die ukrainischen Truppen hätten im Raum Kursk zahlreiche Verluste hinnehmen müssen. Von ukrainischer Seite gab es dazu zunächst keine Angaben. Das Verteidigungsministerium in Moskau teilte mit, dass die ukrainischen Angriffe weiter zurückgeschlagen würden und auch der Zustrom von Reserven aus dem Nachbarland abgeschnitten sei. Auch diese Angaben waren von unabhängiger Seite nicht überprüfbar. (dpa/bearbeitet von phs)

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Teaserbild: © Uncredited/Russian Defense Ministry Press Service/AP/dpa