Nicht einmal jeder zehnte Deutsche erwartet in diesem Jahr ein Ende des Ukraine-Krieges. Das geht aus einer am Donnerstag veröffentlichten Befragung für den ARD-"Deutschlandtrend" hervor.

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Der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine wird aus Sicht der meisten Deutschen nicht 2024 enden. Nur jeder zehnte Deutsche (9 Prozent) hält ein Kriegsende in diesem Jahr eher für wahrscheinlich, wie aus einer am Donnerstag veröffentlichten Umfrage des Instituts Infratest dimap für den ARD-Deutschlandtrend hervorgeht. Eine überwiegende Mehrheit von 87 Prozent ging davon aus, dass der Krieg 2024 nicht enden wird.

In der Frage der deutschen Unterstützung der Ukraine mit Waffen sind sich die Bürgerinnen und Bürger uneins: 36 Prozent in der Erhebung gaben an, dass ihnen die Lieferung von Waffen an die Ukraine zu weit geht, 35 Prozent hielten sie für angemessen und 21 Prozent gingen die Waffenlieferungen nicht weit genug.

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Rückhalt für finanzielle Ukraine-Hilfen nimmt ab

Der Rückhalt für finanzielle Unterstützung für die Ukraine nahm unterdessen im Vergleich zur Zeit unmittelbar nach Beginn des Krieges ab: 41 Prozent der Befragten gaben an, dass ihnen Deutschlands Finanzhilfe an Kiew zu weit gehe (plus 21 Prozentpunkte im Vergleich zu Ende April 2022). 40 Prozent hielten die Unterstützung für angemessen (minus 19 Prozent), nur 12 Prozent der Befragten ging sie nicht weit genug (minus zwei Prozent)

Mit Blick auf die deutsche Ukraine-Politik war die Hälfte (51 Prozent) der wahlberechtigten Deutschen der Ansicht, dass die diplomatischen Bemühungen zur Beendigung des Krieges nicht weit genug gehen. 29 Prozent hielten sie hingegen für angemessen und neun Prozent gaben an, dass ihnen die diplomatischen Bemühungen zu weit gehen.

Geteilte Meinung bei EU-Aufnahme der Ukraine

Die Meinung der Befragten zu einer möglichen Aufnahme der Ukraine in die EU sowie in die Nato ist geteilt. 53 Prozent (minus 5 Punkte im Vergleich zum Februar 2023) halten es für richtig, dass die Ukraine langfristig in die EU aufgenommen werden sollte. Mit Blick auf die Nato stimmten 44 Prozent dieser Aussage zu (minus 7 Punkte). Die EU hatte im Dezember den Start von Beitrittsverhandlungen mit der Ukraine beschlossen. Bis die Ukraine dem Staatenbund tatsächlich beitritt, dürfte es aber noch viele Jahre dauern.

Das Institut Infratest dimap befragte am Dienstag und Mittwoch für die ARD 1321 Wahlberechtigte. Die mögliche Fehlerquote liegt bei zwei bis drei Prozentpunkten. (afp/dpa/ng)

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