• Russland verschiebt offenbar Truppen in Richtung der Ukraine und auf die annektierte Halbinsel Krim.
  • Kiew wirft Moskau deshalb aggressives Verhalten vor.
  • Der Kreml streitet das ab – und versucht, der NATO die Schuld zuzuschieben.

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Die Spannungen zwischen Russland und der Ukraine nehmen wieder zu. Videos aus den vergangenen Tagen zeigen russische Truppenverbände, die sich in Richtung der Westgrenze und auf der annektierten ukrainischen Halbinsel Krim bewegen.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj bezeichnete die Vorgänge als "Provokation". Die "Muskelspiele in Form militärischer Übungen" seien ein Versuch, Druck in den laufenden Waffenstillstands- und Friedensverhandlungen auszuüben.

Parallel zu den Truppenbewegungen haben auch die Kampfhandlungen pro-russischer Rebellen in der Ost-Ukraine zugenommen. Das ukrainische Verteidigungsministerium vermeldete allein am Mittwoch fünf Verstöße gegen den seit Ende Juli 2020 zwischen den Konfliktparteien bestehenden neuen Waffenstillstand. Unabhängige Beobachter vor Ort bezeichnen die Entwicklung als "besorgniserregend".

Kreml-Sprecher Dmitri Peskow spielte die Vorgänge hingegen herunter. Er erklärte laut Radio Free Europe, Russland "bewegt Truppen innerhalb seines eigenen Territoriums nach eigenem Ermessen, und dies sollte niemanden beunruhigen". Zugleich betonte er, dass Moskau angesichts "intensiver Aktivität" von NATO-Truppen "auf der Hut bleiben" müsse.

Bereits Mitte März hat das Großmanöver "Defender Europe 21" begonnen, an dem 24 europäische Staaten sowie die USA und Kanada teilnehmen. Unter den Teilnehmer-Nationen befinden sich auch etliche Nicht-NATO-Länder, darunter die Ukraine.

Krieg in der Ukraine forderte bisher 13.000 Menschenleben

Fakt ist: Die Aktivitäten Russlands im Donbas haben seit Anfang des Jahres zugenommen, seit Mitte Februar gibt es verstärkte Kampfhandlungen, die den ohnehin fragilen Waffenstillstand stetig unterminieren. Angesichts der jüngsten Gewalteskalation hatte Selenskyj vor gut zwei Wochen den Westen zu verstärkten politischen Bemühungen aufgerufen.

Die ukrainische Armee verzeichnete seit Jahresbeginn mindestens 21 Tote und mehr als 40 Verletzte. Donezker Angaben zufolge wurden im selben Zeitraum mindestens 19 Kämpfer und ein Zivilist getötet. Allein am vergangenen Freitag kamen bei Angriffen von pro-russischen Rebellen nach Angaben Kiews vier Soldaten ums Leben, zwei weitere seien verletzt worden. Dies sei die höchste Opferzahl an einem Tag seit August 2019 und ein klarer Verstoß gegen das geltende Waffenstillstandsabkommen, erklärte die ukrainische Armee.

Der Konflikt um die Ost-Ukraine hatte im Frühjahr 2014 nach Russlands Annexion der Krim begonnen, mehr als 13.000 Menschen starben bereits. Den Vorwurf, die Rebellen militärisch zu unterstützen, weist Moskau trotz zahlreicher Beweise weiter zurück. (dpa/afp/mf)

Hinweis: Der Artikel wurde nachträglich um den Absatz zu "Defender Europe 21" ergänzt.

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