Zum ersten Mal in der Firmengeschichte von Samsung streiken Mitarbeiter von Südkorea. Der Technologiegigant bleibt jedoch unbeeindruckt.

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Die Angestellten des südkoreanischen Technologiekonzerns Samsung haben den ersten Streik der Unternehmensgeschichte begonnen. Die Streikteilnehmer hätten am Freitag kollektiv bezahlten Urlaub genommen, sagte der Vorsitzende der Unternehmensgewerkschaft, Son Woo Mok.

"Es wird davon ausgegangen, dass sich viele Beschäftigte daran beteiligen." Eine genaue Zahl könne er nicht nennen, aber der Anwesenheit am Arbeitsplatz nach zu urteilen "gibt es einen bedeutenden Unterschied zu einem normalen Tag".

Der Konzern gab sich gelassen. "Es gibt keine Auswirkungen auf die Produktion und die Geschäftsaktivitäten", erklärte das Unternehmen. Außerdem handelt es sich nur um einen eintägigen Streik, der in die Ferienzeit in Südkorea fällt. Die Anpassung der Personalstärke dürfte dem Unternehmen daher nicht schwer fallen. Das Branchenmagazin "Trendforce" hob auch den hohen Grad der Automatisierung der Produktion hervor. Durch den Streik seien keine großen Auswirkungen zu erwarten.

Streik ist historisch für Samsung

Dennoch ist die Aktion von historischer Bedeutung. Samsung habe sich jahrzehntelang erfolgreich gegen jede gewerkschaftliche Organisation seiner Beschäftigten gewehrt, sagte Vladimir Tikhonov, Professor für Koreanistik an der Universität Oslo, der Nachrichtenagentur AFP. Die kollektive Aktion zeige, dass "es in Südkorea eine allmähliche Tendenz zur Stärkung der Arbeitnehmerschaft gibt".

Samsung Electronics ist einer der größten Hersteller von Smartphones weltweit. Der Konzern gehört außerdem zur Speerspitze der Hersteller höchst leistungsfähiger Computerchips, die für den Einsatz von Künstlicher Intelligenz benötigt werden. Seit Januar laufen die Tarifverhandlungen, die Angestellten fordern mehr Lohn. Eine Einigung mit der Gewerkschaft war bislang nicht in Sicht. (afp/lla)

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