• Bayern wäre dabei, sollte sich die Ministerpräsidentenkonferenz auf einen neuen harten Lockdown einigen.
  • Ministerpräsident Markus Söder unterstützt die Forderung der Leopoldina, will aber eine Kompensation.
  • Der Plan der wissenschaftlichen Akademie sieht zum Beispiel die Schließung von Geschäften ab Weihnachten vor.

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Bayerns Ministerpräsident Markus Söder unterstützt den von der Nationalen Wissenschaftsakademie Leopoldina geforderten "harten Lockdown" mit Geschäftsschließungen ab Weihnachten.

Wenn das eine Empfehlung der Ministerpräsidentenkonferenz werde, werde Bayern dies auch machen, auch wenn dies nicht leicht falle, sagte der CSU-Chef am Dienstag in seiner Regierungserklärung im bayerischen Landtag.

Er habe sich mit Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) lange darüber ausgetauscht und beide seien zu diesem Schritt bereit.

Söder unterstützt harten Lockdown - will aber finanziellen Ausgleich

"Wir müssen Kontakte reduzieren und die Kontakte, die wir reduzieren, sind auch bei den Geschäften", betonte Söder. Er sagte aber auch, für einen "harten Lockdown" brauche es einheitliche Regelungen für ganz Deutschland.

Und Söder sieht dabei den Bund in der Pflicht, weitere Finanzhilfen bereit zu stellen: "Allerdings brauchen wir Unterstützung für den Handel, begleitende Maßnahmen."

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Bisher hatte die Koalition von CSU und Freien Wählern diesen Schritt gescheut und setzt bei einer ab Mittwoch geltenden Verschärfung der Infektionsschutzmaßnahmen auf Einschränkungen an Schulen, auf landesweit strengere Ausgangsbeschränkungen und nächtliche Ausgangssperren in Hotspots sowie mehr Schutz für die Bewohner in Alten- und Pflegeheimen.

Dramatischer Appell von Leopoldina und RKI: Harter Lockdown bis 10. Januar

In einer "Ad-hoc-Stellungnahme zur Coronavirus-Pandemie" rät die Leopoldina zu einem harten Lockdown. Viel spricht dafür, dass die Corona-Zügel nach Weihnachten wieder angezogen werden, auch über Ladenschließungen wird diskutiert. Ob Bund und Länder das auch gemeinsam beschließen, ist noch nicht ausgemacht. Vorschaubild: imago images/Revierfoto

Weihnachtsferien als Chance

In einem solchen "harten Lockdown" sollten laut Leopoldina alle Geschäfte bis auf die des täglichen Bedarfs mit Lebensmitteln, Medikamenten und anderen notwendigen Waren schließen. Home-Office müsse, wo möglich, die Regel sein. Soziale Kontakte seien auf einen sehr eng begrenzten Kreis zu reduzieren.

Die Weihnachtsferien in Bildungseinrichtungen und ein eingeschränkter Betrieb in Firmen und Behörden böten nun die Chance, in der Pandemie-Eindämmung ein großes Stück voranzukommen. Zwar erhöhten sich so kurzfristig Wertschöpfungsverluste.

"Aber zugleich verkürzt sich der Zeitraum, bis die Neuinfektionen so weit gesunken sind, dass Lockerungen möglich sind", erläutern die Wissenschaftler. (hub/dpa)

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