Kurz vor der Stichwahl in der Ukraine hat Angela Merkel den amtierenden Präsidenten Petro Poroschenko in Berlin empfangen. Aus Sicht des Koalitionspartners SPD ein schwerer politischer Fehler.
Der außenpolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, Nils Schmid, hat Bundeskanzlerin
"Es ist ein politischer Fehler und befremdlich, dass Frau Merkel Poroschenko anderthalb Wochen vor der Wahl [in der Ukraine, Anm.d.Red.] getroffen hat", sagte Schmid dem "Spiegel". "So ist der Eindruck einseitiger Parteinahme entstanden."
Merkel hätte besser - wie Frankreichs Präsident Emmanuel Macron - das Gespräch auch mit dem Herausforderer Wolodymyr Selenskyj suchen sollen.
Im Osten der Ukraine bekämpfen sich seit fünf Jahren Regierungstruppen und von Russland unterstützte Separatisten. Merkel hatte Poroschenko am Freitag empfangen und dies damit begründet, mit ihm dringende Themen besprechen zu müssen. Dass sie damit Wahlkampfhilfe für ihn betreibe, ließ sie nicht gelten.
Die Stichwahl zwischen Poroschenko und Selenskyj findet am 21. April (Ostersonntag) statt. (jwo/dpa) © dpa
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