In der sogenannten Fördergeld-Affäre hat Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger einer erneuten Befragung im Bundestagsbildungsausschuss zugestimmt.

Mehr aktuelle News

Sie folge der Einladung zu einer Sondersitzung des Ausschusses am 10. September gern, um nochmals auf die Fragen der Ausschussmitglieder zu antworten, schrieb die FDP-Politikerin an den Ausschussvorsitzenden Kai Gehring (Grüne). Das Bundesbildungsministerium veröffentlichte das entsprechende Schreiben.

Die Bildungspolitiker der Unionsfraktion, Thomas Jarzombek und Stephan Albani (beide CDU), hatten bei Gehring eine Sondersitzung beantragt und darum gebeten, dass neben Stark-Watzinger auch die von ihr in den einstweiligen Ruhestand geschickte Staatssekretärin Sabine Döring und ein für Hochschulen zuständiger Abteilungsleiter aus dem Ministerium eingeladen werden. Die Union wirft Stark-Watzinger einen fehlenden Aufklärungswillen vor. Zuletzt hatte das Bildungsministerium einen Fragen-Katalog von CDU und CSU nach deren Einschätzung nur ausweichend beantwortet.

Ex-Staatssekretärin und Abteilungsleiter kommen nicht in Ausschuss

Döring und der Abteilungsleiter werden dem Schreiben Stark-Watzingers zufolge nicht an der Sitzung teilnehmen. Die Ministerin verwies bei Döring auf die Verschwiegenheitspflicht für Beamte auch nach Ende ihres Dienstverhältnisses und das gerichtliche Verfahren, das dazu derzeit läuft. Die Ex-Staatssekretärin versucht juristisch durchzusetzen, dass sie sich öffentlich zur Sache äußern darf.

Döring musste gehen, nachdem bekanntgeworden war, dass im Bildungsministerium kurzzeitig mögliche förderrechtliche Konsequenzen gegen Wissenschaftler, die einen Protestbrief unterschrieben hatten, thematisiert wurden. Die Dozenten hatten die Räumung eines propalästinensischen Camps an der Freien Universität Berlin kritisiert. Döring habe eine juristische Prüfung des Protestbriefs beauftragt, hieß es später. Dies sei von der Fachebene des Ministeriums so verstanden worden, dass sowohl eine rechtliche Prüfung als auch eine Prüfung möglicher förderrechtlicher Konsequenzen durchgeführt werden sollte. Döring habe erklärt, dass dies von ihr nicht beabsichtigt gewesen sei.  © dpa

JTI zertifiziert JTI zertifiziert

"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.