Vor fünf Jahren ist Großbritannien aus der EU ausgetreten. In der Bevölkerung hat die Unterstützung für den Brexit inzwischen stark abgenommen. Der britische Premierminister Keir Starmer strebt nun eine "kooperativere Beziehung" zur EU an.
Fünf Jahre nach dem Austritt Großbritanniens aus der EU hat der britische Premierminister Keir Starmer die Notwendigkeit einer "kooperativeren Beziehung" zur EU unterstrichen. "Wir blicken optimistisch in die Zukunft und wissen, dass wir mehr tun können, damit das britische Volk vom Brexit profitiert", sagte ein Sprecher des Premiers am Freitag in der Downing Street vor Journalisten. "Es liegt im nationalen Interesse des Vereinigten Königreichs, eine kooperativere Beziehung zur EU zu pflegen", fügte er hinzu.
Die EU sei Großbritanniens "größter Handelspartner und unser engster Nachbar", betonte der Sprecher.
Starmer stimmte für Verbleib in der EU
Nach Angaben aus der Downing Street hatte
Am Montag soll Starmer an einem informellen Treffen der Staats- und Regierungschefs der 27 EU-Mitgliedstaaten zum Thema Verteidigung teilnehmen. Die Teilnahme ist eine Premiere für den britischen Premierminister.
Das von der damaligen konservativen Regierung von David Cameron organisierte Brexit-Referendum im Jahr 2016, bei dem 52 Prozent für den Austritt aus der EU stimmten, spaltete das Land. Camerons Nachfolgerin Theresa May gelang es nicht, ihren mit Brüssel ausgehandelten Brexit-Vertrag durchs Parlament zu bringen.
Erst dreieinhalb Jahre später wurde der Austritt vollzogen: Am 31. Januar 2020 um 23.00 Uhr (GMT) verließ Großbritannien die Europäische Union.
Unterstützung in der Bevölkerung für den Brexit stark abgenommen
Seitdem sind die Beziehungen zwischen dem Königreich und der EU schwierig. Während der Amtszeit von Boris Johnson (Juli 2019 bis September 2022) wurde in zähen Verhandlungen versucht, neue Regeln für den Handel nach dem Brexit aufzustellen.
In den vergangenen fünf Jahren hat die Unterstützung in der Bevölkerung für den Brexit stark abgenommen. Laut einer in dieser Woche veröffentlichten Umfrage finden nur noch 30 Prozent der Briten, dass es richtig war, für den Brexit zu stimmen - der niedrigste je gemessene Wert. Und gerade mal elf Prozent der Befragten sind der Meinung, dass der Brexit ein Erfolg war.
Die seit Juli regierende Labour-Partei hat ihre Absicht bekundet, die Beziehungen zwischen Großbritannien und der EU neu zu gestalten. Starmer hatte wiederholt erklärte, dass er im Rahmen der für 2026 geplanten Erneuerung des derzeitigen Kooperationsvertrags ein besseres Handelsabkommen sowie einen neuen Verteidigungs- und Sicherheitspakt aushandeln will. Er betonte jedoch auch, dass die Neuausrichtung den Brexit nicht rückgängig machen werde. (afp/bearbeitet von aks)
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