Wegen großer Hitze und eines ausgefallenen Atomreaktors muss im Süden Russlands in vielen Regionen der Stromverbrauch gedrosselt werden. Geplante stundenweise Abschaltungen treffen unter anderem Verbraucher in der Region Rostow, wie Gouverneur Wassili Golubew auf seinem Telegramkanal schrieb. In Sewastopol auf der von Russland annektierten Halbinsel Krim kündigte der örtliche Stromversorger Stromsperren von zwölf Stunden am Tag an - immer zwei Stunden mit Elektrizität, dann zwei Stunden ohne.
Reaktor schaltet sich ab
Auslöser der Schwierigkeiten war die automatische Abschaltung eines Reaktorblocks im russischen Kernkraftwerk Rostow am Dienstagnachmittag. Der Ausfall sorgte dafür, dass etwa 2,5 Millionen Menschen zeitweise ohne Strom waren. Betroffen waren Gebiete von Krasnodar an der Schwarzmeerküste bis in das Hunderte Kilometer entfernte Dagestan am Kaspischen Meer. Zugleich habe der Tagesverbrauch für den Süden Russlands am Dienstag einen historischen Höchststand erreicht, teilte die für das Netz zuständige Behörde mit. In der Hitze waren viele Kühlanlagen im Einsatz.
Im Kernkraftwerk Rostow lag indes kein Notfall vor; der Reaktor ging heute Morgen wieder ans Netz. In der Stadt Rostow werden derzeit 38 Grad gemessen, in Stawropol 34 Grad, in Sewastopol auf der Krim 32 Grad. Südrussland und die benachbarte Ukraine haben seit Tagen mit der gleichen Hitzewelle zu kämpfen wie der Balkan und die Mittelmeerländer. In der Ukraine gehören Stromausfälle und -Abschaltungen seit Wochen zum Alltag, weil der Angreifer Russland einen großen Teil der ukrainischen Kraftwerke zerstört hat. © dpa
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