In Russland spitzt sich an den Südausläufern des Uralgebirges im Gebiet Orenburg die Hochwasserlage laut Behörden weiter zu. Fast 6300 Häuser seien durch das Hochwasser im Fluss Ural und aufgrund von zwei Dammbrüchen überflutet worden, teilten die Behörden der Region am Sonntag mit. Allein in der Stadt Orsk mit mehr als 200.000 Einwohnern stünden 4500 Häuser unter Wasser. Auf Videos und Bildern war zu sehen, dass teils nur noch Dächer aus dem Wasser ragten. In der Region wurde offiziell der Ausnahmezustand verhängt.
Zweiter Dammbruch
Der von Kremlchef
Nach einem ersten Dammbruch war es laut Behörden am Samstag zu einem zweiten Dammbruch gekommen. Der erste war am Freitagabend durch den Druck des Wassers aus dem Uralgebirge gebrochen, wo Eis und Schnee schmelzen. Durch die Fluten seien am Samstag Teile der Altstadt von Orsk überschwemmt worden.
Menschen widersetzen sich der Evakuierung
Rettungskräfte berichteten, dass sich Menschen teils der Evakuierung widersetzten, weil sie auf eine Besserung der Lage hofften. Das sei aber vorerst nicht in Sicht, hieß es. Zudem wurde wegen Niederschlägen ein weiterer Anstieg des Hochwassers erwartet. Auch in der Gebietshauptstadt Orenburg verschlechterte sich die Situation laut Bürgermeisteramt, weil der Wasserstand des Ural-Flusses dort binnen 24 Stunden um 28 Zentimeter angestiegen sei. Dort waren demnach rund 1600 Grundstücke überschwemmt worden. Auch in anderen Flüssen der Region stiegen die Wasserstände.
Die Staatsanwaltschaft hat im Zuge der Überschwemmungen ein Strafverfahren wegen Fahrlässigkeit eingeleitet. Hintergrund könnte eine Überprüfung des Damms durch die technische Aufsichtsbehörde Rostechnadsor im Jahr 2020 sein. Dabei wurden 38 Mängel festgestellt und deren Behebung angeordnet. Es war unklar, ob dies geschehen ist. Der Bürgermeister von Orsk hatte erst in der vergangenen Woche bei einem Ortstermin gesagt, dass der Damm robust sei. © dpa
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